Warum Bloggen für mich mehr ist als nur Worte über Garten schreiben: Hier wird der Garten sortiert. Es lebe der Gartenblog.
Bloggen – das ist doch einfach nur Texte ins Internet stellen, oder?
Für mich ist Bloggen ein erstaunlich wichtiger Bestandteil geworden, ein Ort, an dem ich meine Gedanken ordnen und meine Begeisterung für naturnahes Gärtnern mit der Welt teilen kann. Aber wie begann meine Blogging-Reise? Und welche Rolle spielt sie heute in meinem Leben? Begleite mich auf dieser Reise, die 2019 ihren Anfang nahm und seitdem mein Leben bereichert.
Mein Start ins Bloggen: Ein holpriger Anfang mit großen Plänen
Meine Blogging-Reise begann 2019, als ich über Janneke Duijnmaije von blogyourthing und ihren Blogfahrplan stolperte. Was ich da las war ganz leicht und machte total Sinn! Voller Begeisterung und mit einem Kopf voller Ideen wollte ich sofort loslegen… die Realität holte mich schnell ein: Leider war ich mit Website & Co. noch total überfordert. Außerdem tobte nebenbei das Leben auf allerhöchster See – not nice. Man schrieb das Jahr 2019.
2020 wurde eine Website gebaut – damals noch mit WIX – 2021 schrieb ich meinen ersten Blogartikel über Balkone und dann gleich meinen meistgelesenen Artikel: Hilfe, ich habe Giersch! Es war, als hätte sich eine Tür geöffnet, die lange verschlossen war. Über Judith Peters und ihre faszinierenden Wortkreationen fand ich meinen Weg in die Blogger-Welt. Plötzlich fügte sich alles harmonisch zusammen, und das Chaos, das zuvor mein technisches Leben bestimmt hatte, wandelte sich in eine neue Ordnung. Auch im privaten Bereich kehrte Ruhe und Klarheit ein – irgendwie hängt das vielleicht zusammen.
Das Bloggen in meinem Alltag: ein Mosaik aus Struktur, Klarheit und Schaffen
Am Anfang dachte ich: Ahhh, ich habe so viele Themen, die hängen aber alle miteinander zusammen! Wo soll ich bloß anfangen? Doch im Laufe der Zeit entdeckte ich ein ungeahnte Tiefe des Bloggens: Ich konnte einen Artikel schreiben, der einen Aspekt beleuchtet, und diesen im nächsten verlinken, der ein verwandtes Thema behandelt. So entsteht nach und nach ein Netzwerk, ein Mosaik aus Gedanken und Erfahrungen und meine Herangehensweise an Gärten und ihre menschlichen, tierischen und pflanzlichen Mitbewohner.
Heute ist das Bloggen ein fester Bestandteil meines Alltags. Besonders liebe ich die Sonntage, wenn ich morgens im Bett aufwache, meinen Laptop aufklappe und einfach losschreibe. Oft entstehen so mehrere Artikel an einem Tag, die aufeinander aufbauen und miteinander verzahnt sind. Diese Routine gibt mir Struktur und Klarheit – mein Blog ist wie ein sachliches Tagebuch, das ich mit der Welt teile.
Mein Blog ist meine persönliche, digitale Base. Kein Social-Media-Account gehört wirklich mir. Meine Website aber schon. Hier interessiert es auch keinen Algorithmus, wann ich einen Artikel veröffentliche. Irgendwann ist er einfach da und wer ihn lesen möchte, liest. sollte die Website mal nicht funktionieren, weil das Internet streikt – dann haben wir ein ganz anderes Problem…
Ein großer Bestandteil meines Schreibens sind Blogparaden. Blogparaden sind Zusammenschlüsse von Bloggern, die an einem bestimmten Tag oder zu einem bestimmten Thema schreiben und sich darüber miteinander vernetzen. Drei monatliche Blogparaden sind fest in meinem Kalender verankert:
- 12 von 12 (August 2024)
- 3×3 (Juli 2024)
- und meine Wilden Botanicals
Die ersten beiden Artikel sind eher persönlicher Natur und geben Einblicke in mein Leben neben der Gartenarbeit. Die sachlichen Artikel hingegen entstehen je nach Inspiration, Anfrage oder Bedarf. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich bald meinen 100. Blogartikel veröffentlichen werde – ein Meilenstein, den ich mir 2019 niemals hätte träumen lassen! Never!
Für 2021 und 2023 habe ich einen Jahresrückblick geschrieben. Diese Artikel dauern immer am längsten.
Wie das Bloggen mein Leben bereichert
Das Bloggen hat mein Leben auf viele Weisen bereichert. Es ist ein Ventil für meine Gedanken und ein Ort, an dem ich mich weiterentwickeln kann. Tatsächlich hat mein Blog auch dazu geführt, dass Menschen auf mich und meine Arbeit aufmerksam wurden. Einige Kundenanfragen kamen direkt über meine Website, und sogar das rbb hat mich so gefunden (2023, 2024). So soll das sein!
Inspiration und Ideenfindung: Woher kommen meine Themen?
Die Inspiration für meine Blogartikel kommt oft ganz von selbst. Häufig entstehen die Ideen in Gesprächen mit Kunden – Fragen, die immer wieder gestellt werden, verarbeite ich dann in einem Artikel. Manchmal kommen die besten Ideen auch bei einem Spaziergang durch die Natur. Die Natur ist mein größtes Vorbild, und oft habe ich das Bedürfnis, das, was ich dort sehe und fühle, in Worte zu fassen und mit anderen zu teilen. Wir hängen halt doch irgendwie alle miteinander zusammen.
Menschen, die mich inspiriert haben
Eine Person, die mich besonders inspiriert hat, ist Judith Peters. Ihre Leichtigkeit im Umgang mit dem Bloggen und ihre Fähigkeit, Worte zu kunstvollen Kreationen zu formen, haben mich tief beeindruckt. Obwohl ich noch keinen Kurs bei ihr gebucht habe, fühle ich mich ihr und ihrer Arbeit sehr verbunden. Sie hat mir gezeigt, dass Bloggen nicht nur ein Mittel zum Zweck ist, sondern eine Kunstform, die Freude und Erfüllung bringen kann. Danke an dieser Stelle an Judith – unbekannter Weise.
Manchmal bekomme ich auch zu hören: „Gunhild, Du musst zu YouTube. Da wirst Du erfolgreich! Mach dort mal was!“ Weißt, Du, ich schreibe einfach gerne. Zum jetzigen Zeitpunkt sind mir gute Videoaufnahmen mit guter Qualität in einem Garten, der mir zusagt – einfach zu kompliziert und aufgesetzt. Vielleicht wird das ein Projekt für 2025/26.
Schreibblockaden?
SChreibblockaden kenne ich so nicht: Ich schreibe, wenn ich Lust drauf habe. Dann sind es manchmal auch mehrere Artikel an einem Tag. Das ist das Schöne, dass ich dynamisch und nicht strategisch Blogge. Wenn es läuft, dann läuft es.
Vor dem Schreiben ist etwas ganz anderes wichtig: Meine innere Verfassung. In Entspannung, nach einem schönen Gang durch den Wald, wo ich Ruhe finde oder am Feldrand entlang für neue Entdeckungen, schreibt es sich viel besser.
Gartenvernetzung par excellence!
Mein Blog ist meine persönliche Wissenssammlung im Bereich Natur und Garten. Es geht mir nicht darum, die Gartenbranche neu zu erfinden oder den neuesten DIY-Trend zu präsentieren. Hier findest du keine Töpfe aus Klopapierrollen oder Kartoffelanbau in alten Autoreifen. Bei mir geht es um pragmatisches Gärtnern mit Ästhetik und Zeit für sich selbst – einen Ort, der Ruhe und Klarheit bietet, weit entfernt von Gartenschnickedöns.
Bloggen ist meine Base
Ich lehne viele Kooperationen ab, weil sie einfach nicht zu meiner Philosophie passen: Kein Mineraldünger, keine Spezialerde, kein Laubpuster wird über diesen Kanal vertickt. Mein Ziel ist es, zu zeigen, wie man mit möglichst wenig Aufwand und ohne überflüssige Ausgaben eine Wohlfühloase schaffen kann – ohne den Druck, ständig etwas Neues ausprobieren zu müssen. Und losgelöst vom Gartenmarketing: Ein Garten ist ein Komplex aus Ökologie und den Menschen, die ihn bewirtschaften. Irgendwelche Hipes müssen hier nicht ausgetragen werden. Ich denke und arbeite den Garten vom Boden aus. Nicht von aufgesetzten Dogmen.
Ein Rat für angehende Blogger: Sei du selbst
Wenn ich einem neuen Blogger einen Rat geben könnte, dann wäre es dieser: Wende Dich an eine der beiden oben genannten Ladies und fang an. Fang an, ohne zu viel nachzudenken, ob es perfekt ist. Dein Blog ist Dich Raum, um Dich auszudrücken und Deinen Standpunkt zu teilen. Sei authentisch, sei Du selbst – das ist das Wichtigste. Schreib für Dich – dann berührst Du andere.
Bloggen ist für mich mehr als nur Worte. Es ist meine Art und Weise, mich zu sortieren, eine Herzensangelegenheit, die mir Struktur und Klarheit bringt und mir richtig Freude macht. Wenn du das Gefühl hast, dass eine 4/6b Projektorin wie ich dir im Garten mit Wissen, Einfühlungsvermögen und Präsenz zur Seite stehen könnte, dann melde dich gerne bei mir. Gemeinsam können wir Deinen Garten zu einem Ort der Ruhe und Schönheit machen. Wenn Du magst, schreibe ich darüber dann auch einen Blogartikel (wie in der Kategorie Projekte bereits begonnen und schändlicher Weise nicht zuende geführt.)
Angeregt zu diesem Artikel wurde ich durch Birgit Lorz mit ihrer Blogparade. Danke an dieser Stelle für den Impuls, liebe Birgit!
4 Antworten
Ich bin jetzt auch so etwas wie ein Gärtner – zwar nicht ganz freiwillig, aber die Fragen bleiben die gleichen. Da bei mir alles biologisch sein muss, sonst macht es für mich keinen Sinn, finde ich Blogs über das Gärtnern total interessant!
Hallo Adam,
herzliche Willkommen in den Gärtnerkreisen. Wie bist Du zum unfreiwilligen Gärtnern gekommen? Was gärtnerst Du so vor Dich hin? Fragen über Fragen kommen mir auf 😁
Hallo Gunhild,
herzlichen Dank für diesen schönen Beitrag zu meiner Blogparade.
Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Leider ist der grüne Daumen an mir vorbeigegangen – aber wenn ich deine Bilder sehe, bekomme ich doch etwas Lust im Garten zu werkeln.
Liebe Grüße
Birgit
Lieber Birgit,
man wird ja nicht mit einem grünen Daumen geboren! Da gehört einfach viel Erfahrung und Wissen dazu. Pass nur auf, dass dich die Garten Lust nicht zu sehr packt… 🙃
Ganz liebe Grüße,
Gunhild