Wann bin ich am kreativsten – und was wird da entfacht?


Wann bist Du am kreativsten?

Diese Frage hat Margit Heuser in ihrer Blogparade gestellt – und ich wusste sofort: Ich möchte mitmachen… auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit Garten und Natur zu tun hat. Bei Kreativität denke ich zuerst an Tonpapier und Bastelschere.

In diesem Artikel erzähle ich Dir, wann und wo sie bei mir auftaucht, wie ich sie hüte – und warum mein Garten dabei eine viel größere Rolle spielt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Kreativität braucht kein Büro

Manchmal beneide ich Menschen, genauer gesagt, zwei Typen von Menschen. Die einen, die jeden Morgen um 5:30 Uhr ihr Notizbuch aufschlagen, mit Kerze und Ritual, nach einer Meditation versteht sich oder einer Runde Morgensport. Und dann fließt die Kreativität scheinbar auf Abruf.

Dann gibt es noch die Menschen, die Ruhe finden, in dem sie jeden morgen ins Büro gehen, dort arbeiten und danach beginnt das Leben. Mit Sport, Yoga, Meditation.

Bei mir ist das anders.

Ich bin mentale Projektorin im Human Design – das heißt: meine Kreativität kommt nicht auf Knopfdruck aus mir heraus, sondern sie entsteht in verschiedenen Räumen:

  • Gärten
  • Terrassen mti Blick ins Grüne
  • Wälder mit Lichtungen
  • Freidliche Rändervon Wildnis – nicht die Wildnis selbst

Ich muss erst leer werden, um voll zu sein. Und das gelingt mir nur an einem Ort: in der Natur… wie im vergangenen Mai 2024 – auch wenn mich da irgendwann die Borreliose geküsst hat. (Braucht kein Mensch!)

Am liebsten draußen. Zum Beispiel auf den Rieselfeldern Karolinenhöhe. Mit den Hunden, einem offenen Blick und ohne Ziel. Ich bin kreativ, wenn ich zur Ruhe komme. Nicht, wenn ich meditiere oder Yoga mache. Nicht, wenn ich mir vornehme, jetzt endlich mal wieder kreativ zu sein. Sondern wenn ich einfach draußen bin. Wenn ich schaue. Wenn ich fühle. Wenn ich nichts muss.

Es beginnt mit leer werden

Es beginnt mit einem Schweigen. Mit „leer werden“ – alle Fremdenergien mal bitte weg!

Dann zeigt es sich in Nuancen. Die Natur mit ihren Gerüchen, Stimmungen, leichten Temperaturschwankungen – da wird dann irgendetwas in mir aktiviert.

Dann, in dieser Ruhe, geht es los. Oft erst mit einem Gedanken. Dann mit Klarheit. Und dann weiß ich auf einmal: So geht’s. Das ist der nächste Schritt. Ohne Druck. Ohne Listen. Ohne Pläne. Ich kann’s gar nicht anders sagen – es passiert von allein. Ich nenne es „mentale Klarheit“. Human Design nennt es: Mentale Projektorin. Und wahrscheinlich ist es das auch. Mein Kopf wird klar, wenn mein Körper in der Natur unterwegs ist. Dann fängt mein System an zu arbeiten.

Dann entstehen:

  • neue Sichtweisen
  • Struktur
  • Worte
  • Konzepte
  • weiche Weite

Ich schreibe, wenn es innerlich still geworden ist.

Und dann will ich häufig schreiben. Und zwar nicht einfach so ins Leere. Sondern konkret. Ich habe Ideen, die für einen Text zu lang sind. Also werden es mehrere Texte, die ineinander greifen. Weil das Leben einfach komplex und niemals pauschal ist.

Ich bin nicht die, die jeden Tag 15 Minuten Morgenseiten schreibt.

Manchmal ist Kreativität wie ein Strom. Dann kommt sie an mehreren Tagen hintereinander. Und ich muss wach bleiben, damit sie nicht verloren geht. Dann schreibe ich morgens, gleich nach dem Aufstehen. Noch vor dem Frühstück. Mit leerem Magen, aber vollem Kopf. Oder abends – nach einem langen Spaziergang mit den Hunden. Wenn die Sonne tief steht und die Luft kühler ist als in der Stadt – dann werde ich friedlich und bin kreativ.

Ich habe gelernt, das zuzulassen.

Kreativität ist für mich mehr als ein Text.

Natürlich schreibe ich nicht den ganzen lieben langen Tag. Manchmal ist für mich Kreativität auch die Freude an den vielen kleinen Dingen: Wachteleier einsammeln. Sauerteig ansetzen. Rehfleisch zubereiten. Ich schreibe über das Leben im Garten, weil es mich bewegt. Und weil ich es endlich darf.

In meiner letzten Beziehung war das anders. Da war nicht vorgesehen, dass ich Bilder poste. Oder Texte. Oder über mein Leben schreibe. Und heute? Heute schreibe ich, weil ich es kann. Weil ich es liebe. Und weil ich es als Teil meiner Arbeit verstehe. Ich habe mein Leben verändert, damit Kreativität Raum bekommt.

Ich liebe Prozesse.

Ich liebe es, im Sein zu sein. Klingt irgendwie komisch. Ich bin einfach keine DIY-Tante. Das sind tatsächlich meine Kreativitätskiller:

  • Zu viele fremde Erwartungen
  • Reizüberflutung
  • DIY-Hektik
  • zu viele Aufgaben gleichzeitig
  • Ungeduld anderer oder ständiges Tun

Und ja: Ich freue mich über fertige Blogartikel. Aber nicht, weil ich sie dann abhaken kann. Sondern weil sie ein Ausdruck sind von etwas, das in mir gereift ist. Genau wie Kefir. Auch der braucht Zeit. Der muss auch erst reifen.

Wir haben jetzt nämlich Kefirknollen – für den Sommer. Tolle Erfindung: Mischen, hinstellen, nichts tun,

Was tue ich, wenn nichts geht?

Schlafen. Kein Witz. Schlaf ist für mich der beste kreative Booster. Wenn ich merke, dass ich nur noch To-Dos abarbeite und das Schreiben mir schwerfällt, dann ist das ein Signal: Ich bin durch. Dann ist nichts mehr mit Kreativität. Dann hilft nur Pause. Zwei freie Wochenenden. Kein Launch. Kein Druck. Dann kommt sie von selbst wieder.

Ich höre auf, es zu erzwingen… oder sagen wir so: Ich lerne es gerade, es nicht erzwingen zu wollen.

Ich ziehe mich zurück aus der Welt der Reize und Erwartungen. Stattdessen gehe ich nach draußen – setze mich zu den Kaninchen. Mach einen Spaziergang. Eher einen Spaziersitz. Die Natur urteilt nicht. Sie drängt nicht. Und sie erinnert mich daran, dass auch Pausen Teil des Schaffensprozesses sind.

Ich schaffe mir klare Räume: einen zum Denken, einen zum Schreiben, einen, in dem ich einfach nur atmen darf.

Und ich suche Resonanz – nicht in Ratschlägen von Neunmalklugen oder Bedenkenträgern, sondern in echten Gesprächen Freunden, mit Menschen, die mich spiegeln, ohne mich formen zu wollen. Danke, dass es euch gibt!

Und ich lasse Zeit vergehen, bevor ich etwas beginne. Erst wenn der Kopf leer und die Sinne wach sind, kann wieder etwas fließen. Das war meine größte Lernerfahrung der letzten Jahre!

Kreativität im Garten? Unbedingt.

Kommen wir zu meiner Natur im Kleinen. Es gibt also einen Grund, warum ich im Garten und im Wald gelandet bin. Für mich ist der Garten kein Projekt. Kein „sollte“ oder „müsste“. Sondern ein Raum. Ein Spiegel. Ein Raum für Prozesse, die nicht beschleunigt werden können. In der Natur ist höher-schneller-weiter echt schwer!

Genau deshalb habe ich den Garten-Jahreskreis ins Leben gerufen. Ein Jahresprogramm, das Gärtner:innen dabei begleitet, ihren Garten im eigenen Rhythmus zu gestalten – lebendig, naturgemäß, kreativ.

Nicht höher, schneller, weiter – sondern echter, klarer, direkter.

Willkommen bei mir mit grün.wild.wunderbar!

Willkommen bei mir mit grün.wild.wunderbar!

Wie ist das bei Dir?

Wann spürst Du Deine Kreativität – ganz ohne Druck, ganz ohne Ziel?

Ich bekomme oft Rückmeldungen per E-Mail, was mich sehr freut. Aber weißt Du was? Ich würde mich riesig freuen, wenn Du direkt hier kommentierst.

Weil Deine Gedanken dann genau da landen, wo sie hingehören: Mitten im Thema. Mitten im Leben. 🌿

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