Gartengestaltung darf langsam sein

Warum ein Garten Zeit braucht, um Dein Herzensgarten zu werden

Gestern war es soweit: Nach zwei Jahren haben wir zum ersten Mal wirklich in großen Mengen Blumen gekauft. Nicht ein paar Blümchen hier und da sondern Farbe in Fülle: Astern, Indianernesseln, Lavendel und vieles mehr durften einziehen. Und das Schönste: Wir wussten genau, wo jede Pflanze ihren Platz hat.

So leicht und stimmig fühlt es sich aber nicht von Anfang an an. Die Reise zu diesem Moment begann vor zwei Jahren, als ich die Kundin zum ersten Mal kennenlernte. Damals stand sie vor einem angelegten Architekturgarten, der auf dem Papier perfekt wirkte und sich gerahmt an der Wand sehr gut gemacht hätte. In echt und vor Ort war er aber nur zum Zeitpunkt der Pflanzung schön und jetzt ein Schatten seiner selbst.

neuer Kompost

Gute Gartengestaltung braucht Zeit

Der Plan war top: Die Wege mit wassergebundener Wegedecke, geschwungene Wege, die sich thematisch in die Namensgebung aus der Umgebung einfügt… auf dem Papier und rein theoretisch. Aber: Ein Plan kann noch so schön aussehen, ob er sein Versprechen einhält, zeigt sich erst nach einigen Jahren. Ein Kräuterbeet unter einer großen Eiche? Mediterrane Pflanzen im Dauerschatten? Das mag auf dem Papier funktionieren, in der Praxis aber leider nicht.

Wenn ich das so sage, klingt das ganz logisch, oder?

Allerdings liegt die Lösung nicht darin, sich selbst die Schuld zu geben, wenn Pflanzen nicht gedeihen. Ein Garten ist kein starres Bild, erst recht kein gerahmtes. Er ist ein Organismus. Er verändert sich, er antwortet auf Boden, Licht, Wasser, Veränderungen und auf die Zeit.

Die Rolle der Prozessbegleitung

Genau deshalb begleite ich Gärten Schritt für Schritt. Ein Herzensgarten entsteht nicht an einem Wochenende. Er etnsteht durch ein bewusstes Gehen, Beobachten, Nachspüren.

Wir haben in diesem Garten nicht einfach alles neu angelegt, sondern Kreisläufe geschlossen: Rückschnitt wurde gehäckselt und wieder in den Boden zurückgeführt. Pflanzen durften zeigen, was in ihnen steckt. Manche sind umgezogen, manche sind vermehrt worden.

So entsteht ein Garten, der nicht „gemacht“ aussieht. Hier kommst Du an.

Die Geschichte meiner Kundin

Sie ist eine feinsinnige, kluge Frau, die viel Verantwortung trägt mit einem großen Haus, mit einem eigenen Unternehmen, mit Mitarbeitern. Ach ja, da sind ja auch noch Hobbies wie gemeinsam Musizieren, Reisen, Fahrradtouren.

Als ich sie vor zwei Jahren kennenlernte, stand sie ihrem etwas leblosen Architekturgarten. Ganz ehrlich: Sie war ratlos. Der Plan war ja irgendwie ein anderer.

Wir haben gemeinsam angefangen, auszumisten, Kreisläufe zu schließen und Schritt für Schritt zu prüfen, was ihr wirklich wichtig ist. Im letzten Herbst zogen viele Zwiebeln ein, die im Frühling fantastisch blühten. Doch im Herbst blieb der Garten zu grün. Also haben wir jetzt den großen Farbeinkauf gewagt: Astern, Lavendel, Indianernesseln und viele mehr. Ja, Herbstzeit ist Pflanzzeit!

Und der Prozess geht weiter: eine Outdoor-Küche ist in Planung, die Baumpflege steht bevor, damit Rot-Eiche, Ahorn, Traubenkirsche und Eberesche in ihrer Kraft bleiben und zugleich verkehrssicher sind. Es ist ein Garten, der wächst und wieder in seine Kraft kommt… und sie strahlt gleich mit auf!

Hier kannst Du den Beginn nachlesen: Ein Garten in Berlin-Charlottenburg

Vom Plan zum Herzensgarten

Der Unterschied liegt darin, dass ein Garten nicht aus Linien und Grafiken besteht. Er entsteht aus Begegnung mit den Pflanzen, mit den Jahreszeiten und mit Dir selbst. Nur vergessen wir uns selbst so oft.

Und: Ein Herzensgarten wächst in seinem eigenen Tempo. Er braucht Mut zur Lücke und die Erlaubnis, dass er nicht sofort „fertig“ sein muss. Da führt dazu, dass der Garten so angelegt wird, dass Du ihn auch mit Deinen Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen bewerkstelligen kannst. Das ist fair und sinnvoll.

Mut zur Langsamkeit

Wir leben in einer schnellen Welt. Da ist die Versuchung groß, auch den Garten „fertig“ haben zu wollen. Aber genau darin liegt die Gefahr: Wer zu schnell entscheidet, verschenkt die Chance, den Garten wirklich kennenzulernen. Und dann kann es sehr, sehr mühsam werden! Man sagt doch so schön: Wer billig kauft, kauft doppelt. Ich übertrage das auf den Garten: Wer schnell-schnell kauft, kauft doppelt.

Ein Beet, das im Herbst Farbe bringt, entwickelt sich anders als ein Frühlingsbeet. Gehölze wachsen über Jahrzehnte. Und die Energie, die ein Garten entfaltet, braucht nicht nur Deine Hand, sie braucht tatsächlich auch Deine Zeit, Deinen Blick, Deine Idee und auch Dein Lächeln.

Gemeinsam Pflanzen kaufen

Und so haben wir tatsächlich nach zwei Jahren Zusammenarbeit eine gemeinsame Einkaufsaktion gemacht. Vorbei an dem ganzen hübschen Saisonkram hin zur Kasse und auf dem Weg einfach alles zielgerichtet eingesammelt, was wir uns vorgenommen hatten.

Im Garten ging es dann ratz-fatz bis die Pflanzen angegossen an ihren neuen Plätzen standen.

Herbstzeit ist übrigens Pflanzzeit! Just saying!

Dein eigener Gartenweg

Wenn Du GartenanfängerIn bist und manchmal nicht weißt, wo Du anfangen sollst: Genau dafür ist der Gartenjahreskreis da.

Er begleitet Dich durch die Jahreszeiten, gibt Dir Orientierung, lädt Dich ein, den Garten zu beobachten, bevor Du überwilt Samchen machst, irgendwelche.

Du musst Deinen Garten nicht auf einmal „schaffen“. Du darfst ihn Schritt für Schritt entdecken.

Natürlich komme ich auch zu Dir in den Garten, ganz individuell. Das ist dann nur eine Sache der Abstimmung. Ich bin schon in einen Garten in Belgien gefahren – es ist also (fast) alles möglich.

Gärten und Menschen wachsen gemeinsam

Ein Garten ist niemals fertig. Und das ist das Geschenk. Denn während Pflanzen wachsen, darfst auch Du mitwachsen in Geduld, Vertrauen und Freude.

Wie würde Dein Garten aussehen, wenn er Dir genauso viel Zeit geben dürfte, wie Du Dir selbst wünschst?


Diese Gärten haben sich langsam entwickelt:

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