Wilde Botanicals #3 – Die Christrose

No. 3 bei den Wilden Botanicals– eine botanische Vorstellungsrunde.

Das neue Jahr beginnt und bei den Wilden Botanicals geht es um eine ganz zauberhafte Pflanze. Ich bin gespannt, welche anderen Pflanzen heute noch in die Sammlung kommen.

Du möchtest auch eine Pflanze aus Deinem Alltag vorstellen? Die Anleitung liest Du hier.

Heute stelle ich vor:

Die Christrose

  • Botanischer Name: Helleborus niger L.
  • Familie: Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)
  • Herkunft: östliche Nord- und Südalpen
  • Standort: lichte Buchen- und Buchenmischwälder an buschigen Hängen, stets auf kalkhaltigen Böden
  • Bestimmt von Carl von Linné
  • Besonderheit: Staude, in allen Teilen giftig, immergrünes Laub, nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, als gefährdet in der Roten Liste aufgeführt
Christrosenblüte in weiß
Christrose Helleborus niger L.

Wie komme ich auf die Christrose?

Es ist Winter. Der erste Schnee liegt. Noch gar nicht lange her, da lag das Grab noch frisch da. Wir haben Christrosen gepflanzt, damit auch in der dunklen Jahreszeit Blüten auf dem Friedhof zu sehen sind. Ich finde, von Christrosen geht eine starke, aufbauende, friedliche Kraft aus: Große Blüten, immergrünes Laub – und das mitten im Winter!

Nur sind diesmal die Christrosen weg. Normalerweise sollten sie da sein, denn es handelt sich um eine Staude, die Jahr für Jahr wiederkommt, wenn der Boden kalkig genug ist. Feine Absatzschuhe im frischen Schnee verraten den Diebstahl. Alle Christrosen sind verschwunden. Dabei hatte ich schon lange, kräftige Zweige als Ausbuddelschutz mit eingegraben. Hat nichts genutzt.

An die Fassungslosigkeit muss ich nun immer denken, wenn ich Christrosen sehe. Mögen sie in allen Gärten länger und beständiger blühen!


Eine Pflanze zum Heilen

Helleborus niger Christrose Knopse
Eine Knopse mitten im Winter

Christrosen im Garten

Die Christrosen sind schon lange bekannt. Schließlich gibt es nicht besonders viele Pflanzen, die in unserer Region im Winter mit so großen Blüten aufwarten. In Österreich stand ich einmal ganz verzückt vor einem Hang voller Christrosenblüten. Von unten den Hang hinaufgeschaut, nickte das Meer der weißen Sonnen. Zauberhaft!

Das Laub ist hart und bleibt im Winter grün. Erst im Frühjahr nach der Samenreife bildet die Staude neue Blätter. Im Sommer dienen sie gerne als Rahmen für den ein oder anderen Blumenstrauß. (Es muss ja nicht immer importierte Florisikware sein…)

Bester Standort

Wenn sich die Christrose im Garten gute etablieren soll, ist es wichtig, dass der Standort eher halbschattig, bis ins Frühjahr gut feucht und – wichtig – alkalisch ist! Also Finger weg von normaler, torfreicher Blumenerde! Dafür ist hartes, also kalkhaltiges Regenwasser umso besser.

Schädlinge

Angeblich schneckenresitent – wenn sich die Schnecken daran halten… – die frischen Blätter sind sehr beliebt. Leider stehen die ausgehärteten Blätter und, kaum zu glauben, ebenso die Wurzeln auf dem Speiseplan der Dickmaulrüssler.

Fraß vom Dickmlaurüssler an Christrosenblättern
Fraß vom Dickmlaurüssler

Kreuzungen

Bereits 1561 wurde die erste rosablütige Christrose beschrieben. Seither ist in der Zucht sehr viel geschehen. Durch die Kreuzung mit der orientalischen Christrose Helleborus orientalis sind viele neue Blütenfarben und -formen entstanden. Bekannt sind die dunkelvioletten bis pastellfarbenen Blüten, häufig mit Sprenkeln.

Die Hybridpflanzen säen sich im Garten kaum aus.


Inspirierende Links zur Helleborus niger:

  • Hier gibt es drei schöne Geschichten zur Christrose. Unter anderem, wie die Christrose zu ihrem Namen kam.
  • Botanik pur gibt es hier hier.

Hinterlasse hier den Link zu Deinen Wilden Botanicals!

Bitte schreibe Deinen Vornamen – Deine Pflanze (Beispiel: Gunhild – Christrose) und verlinke direkt Deinen Blogartikel.

Bitte beachte: Dieses Tool kann KEINE Umlaute oder Sonderzeichen darstellen. Du hast einen Umlaut in deinem Namen? Bitte schreibe ihn als ae, oe oder ue um.

(Ja, Du hast Recht, dieses Kästchen ist auf englisch und es sieht nicht sexy aus – das ist aber zur Zeit die beste Lösung und sie funktioniert!)


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