Wilde Botanicals #7 – Die violette Königskerze

No.7 bei den Wilden Botanicals– der botanischen Vorstellungsrunde ganz alltäglicher wilder Pflanzen.

So wunderschön, so selten. Es gibt viele heimische Pflanzen, die wir nicht kennen oder an denen wir einfach vorbei gehen auf dem Gang in den nächsten Gartencenter um die nächste spannende Züchtung zu kaufen. Daher kommt heute ein besonderes Schätzchen!

Du möchtest auch eine Pflanze aus Deinem Alltag vorstellen? Die Anleitung liest Du hier.

Heute stelle ich Dir vor:

Die Violette Königskerze

  • Botanischer Name: Verbascum phoeniceum L.
  • Familie: Scrophulariaceae, die Braunwurzgewächse wie die Löwenmäulchen und Ehrenpreise
  • Herkunft: heimisch Mitteleuropa, in Osteuropa und im südöstlichen Europa
  • Standort: liebt basenreiche (also nicht-sauere), sandige, lehmige, eher nährstoffarme Böden 
  • Bestimmt von 1753 durch Carl von Linné.
  • Besonderheit: Pollenblume = kein Nektar dafür viel Pollen, interessante Blütenverteilung (weibliche, zwittrige, männliche Blüten mal an einer Pflanze, mal getrennt), unsere zierlichste Königskerze, blaue Blüten, etabliert sich über Selbstversamung dauerhaft an zusagenden Standorten, zweijährig; Futterpflanze für den seltenen Verschollenen Königskerzen-Mönch

Wie komme ich auf die Violette Königskerze?

Irgendwie bin ich über diese zarte Königskerze gestolpert. Eine blaue war mir bis dato noch nicht unter gekommen. Kleine Königskerzen, also welche mit „schwarzen“ (violetten) Staubbeuteln oder riesengroße, sich verzweigende. Ja, solche waren mir bekannt. Am bekanntesten ist sicher die große Königskerze mit ihren imposanten Wuchs, den behaarten Blättern und den sonnengelben Blüten. Die Phönizische oder auch Purpur-Königskerze ist da anders: Zierlich, blaue Blüten, unkompliziert.


Überraschung: Ohne Nektar

Violette Königskerze, Verbascum phoeniceum, mit einer geöffneten Blüte
Verbascum phoeniceum mit wunderbar gefalteten Knopsenblättern

Ich kenne das Bienenspektakel in den frühen Morgenstunden um die gelbe Königskerze: Es wird gesummt und gebrummt. Die Bienen kriegen sich kaum mehr ein. Bei der blauen ist es etwas anders. Hier habe ich noch keine Insekten beobachten können. Vielleicht liegt das aber auch an der Lage – oder, dass es woanders ein höheres Pollenangebot gibt. In den Blüten gibt es nämlich keinen Nektar. Das hat mich überrascht. Sie ist eine Pollenpflanze.

Die Violette Königskerze im Garten

Bester Standort

Trocken, nährstoffarm, warm, sandig bis lehmig und bitte, eher basisch, also kalkig… so liebt es die Violette Königskerze und eignet sich damit sehr gut für warme Naturgärten und südexponierte Balkone. Hier kann sie sich gut aussäen. Als zweijähriger Hemikryptophyt entwickelt sie im ersten Jahr die Blattrosette, blüht im zweiten Jahr, versamt sich dann und verschwindet vom ersten Pflanzort.

Schädlinge

Die Königskerze ist sehr robust. Erst recht, wenn sie an ihrem Standort gut etabliert ist. Im Junfplanzenstadium müssen die Schnecken in Schach gehalten werden, sonst ist es vorbei mit der blauen Blütenfreude.

Sie geht nur ein, wenn der Boden ansatzweise zu feucht und zu sauer wird.

Kreuzungen

Violette Königskerze Verbascum phoeniceum in Kombination mit der blauen Iris
Die Blüten öffnen sich schrittweise nach oben.

Ja, es git mittlerweile Züchtungen, wenn auch nicht viele. So zum Beispiel die ‚Rosetta‘. Doch wer braucht schon Kreuzungen, wenn die Wildform schon so hübsch ist?

Pflege

Um den Blütenflor etwas in die Länge zu ziehen, lohnt sich ein Rückschnitt der ersten Blüten nach dem Verblühen. Die zweite Blüte sollte stehen gelassen werden, damit sich die Königskerze aussamen kann.

Draufsicht auf die Violette Königskerze, Verbastum phoeniceum
Je nach Lichteinfall wirken die Blüten blau- oder purpurfarben.

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(Ja, Du hast Recht, dieses Kästchen ist auf englisch und es sieht nicht sexy aus – das ist aber zur Zeit die beste Lösung und sie funktioniert!)


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