Wilde Botanicals #2 – Die Echte Kamille

No. 2 bei den Wilden Botanicals– eine botanische Vorstellungsrunde.

Ich freue mich, wenn die ersten 1.000 Pflanzen vorgestellt sind! Müssen nicht alle von mir sein. Unter diesem Artikel kannst Du Deine aktuelle Lieblingspflanze vorstellen und stöbern, was andere so schreiben 😁.

Du möchtest auch eine Pflanze aus Deinem Alltag vorstellen? Die Anleitung liest Du hier.

Heute stelle ich vor:

Die Echte Kamille

Echte Kamille Matricaria chamomilla L. von der Seite
Echte Kamille: Matricaria chamomilla L.
  • Botanischer Name: Matricaria chamomilla L.
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Herkunft: Vorderasien, Süd und Osteuropa
  • Standort: Äcker oder Ruderalglöchen mitm frischem nährstoffreichem eher humose Lehm- und Tonboden (auf Sand eher selten)
  • Bestimmt von Carl von Linné im Jahr 1753
  • Besonderheit: einjährig, pharmazeutische Droge, Heilkraut, Lichtkeimer

Wie komme ich auf die Kamille?

Draußen ist es noch dunkel. Oder ist es schon wieder dunkel? Im Winter weiß man es manchmal nicht so genau. Kerzen und indirektes Licht machen es Drinnen gemütlich. Die Tee-Zeit ist da – oder die Zeit der Erkältung. Auch das weiß man nicht so genau. Auf jeden Fall kommt ein Beutelchen Kamillentee in das heiße, dampfende Wasser.


Eine Pflanze zum Heilen

Ehrlich gesagt mag ich Tee nicht besonders gerne. Doch jetzt zieht der Kamillentee in der Kanne. Es duftet. Erkältungszeit = Kamillentee-Zeit. Der Geschmack scheidet Geister. Die einen lieben ihn, die anderen können ihn noch nicht mal riechen.

Wir trinken ihn gerne mit einem Löffel eigenem Honig. Spontan kommt in mir dann ein goldiges Gefühl hoch: golden und doch frisch, gesund, leicht, Sommer, Wiesen. Das ist für mich die Kamille. Immer wieder ein Geschenk.

Klassischer Kamillentee

Ein Geschenk auch deswegen, weil sie gar nicht so leicht anzubauen ist. Schnell wird daher gesagt: „Ich habe jetzt meinen eigenen Garten, da baue ich mein Obst, mein Gemüse, meine Tees einfach selber an!“ Mit der Kamille ist es etwas – Pustekuchen!

Anbau von Kamille

Als einjährige Pflanze blüht sie im gleichen Jahr, in welchem sie gesägt wird. Das sollte im Frühjahr sein, denn als Langtagpflanze möchte sie in die länger werden Tage hinein keimen und nicht in den Herbst oder Winter. Zudem ist sie ein Lichtkeimer. Das bedeutet, die zarten Samen dürfen nur auf die Erde gestreut werden. Wer unter die Erde kommt, stirbt! (Jetzt muss sich nur noch das Unkraut daran halten, nicht dazwischen zu funken…)

Sind diese zwei Hürden genommen, gibt es noch – die Blattläuse. Sie lieben die zarten, fiedrigen Blättchen der Kamille sehr. Ich weiß gar nicht, wie oft ich freudenvoll Kamille gesät habe um dann festzustellen, dass ich einen Blattlaustee doch nicht trinken mag.

Einjährig, Langtagpflanze, Lichtkeimer, Blattlausdelikatesse – es gibt einige Hürden bei der Echten Kamille.

Das bedeutet: Vielleicht ist gekaufter Kamillentee in Bioqualität (denn mit irgendwas müssen die Blattläuse ja in Schacht gehalten werden…) doch die entspanntere Lösung?

Ich säe Kamille mittlerweile nicht mehr zur Selbstversorgung. Ich säe sie im Frühjahr zwischen meine Stauden. Was kommt, freut mich sehr. Was nicht kommt, füttert die Regenwürmer.

Der Duft macht eine Kamille übrigens nicht aus: Es gibt noch mehr Schwesternarten, andere Kamillen, die auch diesen Duft haben. Ich denke da an die Strahlenlose Kamille, an oder an die Strandkamille. Ja, das sind alles auch Kamillen, die mit etwas Übung voneinander unterschieden werden können. Die Römische, zum Beispiel, hat im Gegensatz zur Echten Kamille einen mit Mark gefüllten Köpfchenboden und ist nicht wie die Echte Kamille innen hohl. Was es alles gibt! 😉


Inspirierende Links zur Matricaria chamomilla:

  • Wie Kamille der Gesundheit helfen kann, liest Du hier… nur eine mehrjährige Staude ist sie nicht! Die Römische Kamille ist eine.
  • Botanik pur gibt es hier hier.
  • Du bist Dir nicht sicher ob das am Feldrand wirklich die Echte Kamille ist? Dann hilft Dir das vielleicht bei der Bestimmung.
  • Hier werden verschieden Kamillen-Arten verglichen.

Hinterlasse hier den Link zu Deinen Wilden Botanicals!

Bitte schreibe Deinen Vornamen – Deine Pflanze (Beidpiel: Gunhild – Kartoffelrose) und verlinke direkt Deinen Blogartikel.

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(Ja, Du hast Recht, dieses Kästchen sieht nicht sexy aus – das ist aber zur Zeit die beste Lösung und funktioniert!)

1. Angela – Zwergrose Lupo 2. Flower Power – Bluehende Gaerten

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2 Antworten

  1. Liebe Gunhild,
    Kamillentee ist auch nicht so meins. Aber eigener Honig! Wir haben auch Bienen, denen wir aber nur wenig Honig klauen. Nur für uns und ganz nette Freunde 😉
    Liebe Grüße, Angela

    1. Liebe Angela, an Kamille scheiden sich manchmal die Geister! An Honig auch. 😊
      Wieviele Völker habt ihr denn? In meinem Garten hatte ich auch Bienen. Das ist so ein schönes Geräusch und erst der Duft von Wachs, Propolis und Honig. Herrlich!

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