No. 6 bei den Wilden Botanicals – der botanischen Vorstellungsrunde ganz alltäglicher wilder Pflanzen.
Ja ja, der Ackerschachtelhalm. Wer kennt ihn nicht?! Die einen hassen ihn, weil er ein nicht unterdrückbares Unkraut ist. Die anderen lieben ihn wegen seiner Wirkung im Garten als Pflanzenstärkungsmittel.
Du möchtest auch eine Pflanze aus Deinem Alltag vorstellen? Die Anleitung liest Du hier.
Heute stelle ich Dir vor:
Den Ackerschachtelhalm
- Botanischer Name: Equisetum arvense L.
- Familie: Equisetaceae, die Achachtelhalmgewächse
- Herkunft: heimisch in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens
- Standort: vor allem auf nährstoffreichen Böden in feuchten oder moorigen Gebieten, entlang von Flussufern, in Wäldern und auf Feldern, Trockenheit wird jedoch auch vertragen
- Bestimmt von Carl von Linée im Jahre 1753
- Besonderheit: Überbleibsel aus Dinosaurierzeitalter = Überlebenskünstler, Heilkraut, hoher Kieselsäuregehalt, wurde zum Zinn putzen verwendet, wichtiges Pflanzenstärkungsmittel, Vermehrung durch Sporen (wie Moos und Farn)
Wie komme ich auf den Ackerschachtelhalm?
Wer sich mit gesunder Ernährung, Selbstversorgung und einer Bewirtschaftung des Gartens im Kreislauf der Natur beschäftigt, kommt am Ackerschachtel nicht vorbei.
An sich ist die Pflanze doch relativ und sexy: sie ist hart, kantig, macht sich nicht besonders gut in Vase, ist zwar mit ihrem feinen Laub dekorativ im Beet, hat allerdings schnell einen eigenen Plan und wird uneinddämmbar. (Ich höre, wie einige jetzt denken: oh je, jedes Jahr kämpfe ich mit ihm erneut!)
Pflanzenstärkungsmittel
Dabei sind Jauchen und Auszüge aus dem Ackerschachtelhalm Pflanzenstärkungsmittel Nummer eins! Doch dazu gibt es unter gleich mehr.
Dinosaurier unter den Pflanzen
Ackerschachtelhalm im Garten
Tja, was soll ich groß sagen: Wenn er wächst, dann wächst er. Dann ist er ähnlich wie Giersch.
Um den Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, gibt es mehrere Methoden, obwohl aufgrund seiner robusten Natur und tiefen Wurzeln eine vollständige Ausrottung oft schwierig ist. Wie gesagt: Ähnlich wie Giersch.
- Manuelles Jäten: Entferne den Ackerschachtelhalm regelmäßig von Hand, wobei darauf geachtet werden sollte, die Wurzeln so vollständig wie möglich zu entfernen, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
- Abdecken des Bodens: Decke den Boden mit einer undurchlässigen Schicht wie Folie oder Karton ab, um das Licht zu blockieren und das Wachstum des Ackerschachtelhalms zu unterdrücken.
- Einsatz von Mulch: Eine dicke Schicht organischer Mulchmaterialien wie Rindenmulch oder Stroh kann das Wachstum des Ackerschachtelhalms unterdrücken, indem sie das Unkraut ersticken und Feuchtigkeit im Boden halten.
- Wiederholte Behandlung: Da der Ackerschachtelhalm oft hartnäckig ist, kann es erforderlich sein, die Bekämpfungsmaßnahmen regelmäßig zu wiederholen, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kombination mehrerer Methoden oft am effektivsten ist, um den Ackerschachtelhalm erfolgreich zu kontrollieren. Oder doch ernten und verwerten und mit ihm leben?
Bester Standort
Der Ackerschachtelhalm kann fast überall wachsen. Mit seiner robusten Natur gedeiht er in feuchten Böden entlang von Bächen oder in trockeneren Umgebungen. Sogar sandige oder lehmige Böden halten ihn nicht auf.
Diese Anpassungsfähigkeit erstreckt sich von gemäßigten bis zu arktischen Klimazonen. Kurz gesagt, beim Ackerschachtelhalm geht also irgendwie alles.
Schädlinge
Manchmal habe ich schon Blattläuse am Ackerschachtelhalm gesehen aber aufgrund der robusten Natur des Ackerschachtelhalmes führen sie normalerweise nicht zu schwerwiegenden Schäden. Eher hilft mir der Schachtelhalm beim Behandeln gegen Gartenschädlinge.
Nutzen
Die wohlbekannte Ackerschachtelhalm-Jauche: Düngemittel und Pflanzenschutzmittel in einem! Juhu!
Düngemittel: Die Jauche ist reich an Nährstoffen wie Kalium und Kieselsäure, die das Pflanzenwachstum fördern und die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge machen.
Pflanzenschutzmittel: Ackerschachtelhalmjauche hat natürliche fungizide und insektizide Eigenschaften, die dazu beitragen, Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten, ohne auf chemische Mittel zurückgreifen zu müssen. (Jajaja, ich weiß, das ist wissenschaftlich noch nicht belegt – aber wie war das: Was hilf hat recht!)
So braust Du Dir Deine Jauche:
- Sammle frische Ackerschachtelhalm-Pflanzen wobei: Getrocknetes Kraut geht auch und kann ganz einfach bestellt werden.
- Schneide die Pflanzen in kleine Stücke und fülle sie in einen Eimer oder eine große Schüssel. Es sollt keine Erde an den Wurzeln hängen.
- Bedecke die Pflanzen mit Wasser (idealerweise Regenwasser) und lasse sie für 1-2 Wochen gären.
- Rühre die Mischung gelegentlich um, um die Fermentation zu fördern. Achtung: Es könnte riechen, streue dann Urgesteinsmehl über die Jauche.
- Nach der Gärzeit, filtere die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder ein Tuch, um die festen Pflanzenteile zu entfernen. Das Abgesiebte macht sich prima auf dem Kompost!
- Verdünne die resultierende Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10 (1 Teil Jauche zu 10 Teilen Wasser).
- Verwende die verdünnte Jauche als natürliches Düngemittel für deine Pflanzen, indem du sie alle 2-4 Wochen während der Wachstumsphase direkt auf den Boden gießt oder als Blattspray anwendest.
Inspirierende Links zu :
- Wusstest Du, dass sich aus dem Ackerschachtelhalm leckere Gerichte zubereiten lassen? Das geht!
- Das ist einer sehr schöne Zusammenfassung über das Zinnkraut.
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(Ja, Du hast Recht, dieses Kästchen ist auf englisch und es sieht nicht sexy aus – das ist aber zur Zeit die beste Lösung und sie funktioniert!)