Warum der Rechen ein nachhaltiges Gartengerät ist

Manchmal werde ich gefragt, welches Gartengerät ich wirklich empfehlen würde. Ja, da gibt es so einige, die in keinem Garten fehlen dürfen. Das sind allerdings wenige im Vergleich, welche Geräte es alles sein könnten. Hier findest Du die Liste der Geräte, die wirklich in einen Garten gehören: Gunhilds Lieblingswerkzeug für den Garten.

Über alle anderen können wir reden.

In diesem Artikel geht es um Rechen: der Rechen. Kein Motor, kein Lärm, kein Gardenwashing. Einfach nur Holz, Metall oder Kunststoff, fertig, das passt schon so.

Laubrechen aus Kunststoff

Ein Werkzeug mit Geschichte

Der Rechen ist uralt. Schon in der Geschichte wurde mit dem Rechen Heu gemacht, Laub gesammelt und Beete geglättet. Es ist ein Werkzeug, das über Jahrhunderte bewährt ist. So ein Rechen funktioniert einfach. Schauen wir uns mal die verschiedenen Rechen an:

Holzrechen: mein Favorit für die leichte Arbeit

Der Holzrechen ist für mich der eigentliche Rechen. Das kann daran liegen, dass wir in der Ausbildung ausschließlich mit Holzrechen gearbeitet haben. Wenn, dann waren es Rechen aus Holz. Stabil, angenehm leicht in der Hand, perfekt zum Zusammenziehen von Laub, Gras oder Heu, zum Säubern von Wegen zwischen den Beeten und auch zum Glätten von Erde. Das Glätten war fast die Hauptaufgabe des Rechens, nicht das Laub zusammenfassen.

Allerdings darf man mit ihm nicht an Wurzeln ruppen, dann brechen die Zapfen ab und man hat eine Arbeit für den Winter: Holzrechen reparieren…

Metallrechen: eher robust und grob

Metallrechen sind schwerer, oft mit scharfen Zinken. Sie lassen sich auch als Harke nutzen, um Erde zu lockern oder Beete einzuebnen. Mir sind sie in den Gemüsebeeten als Harke zu breit und die Erde wird nicht krümelig genug. Beim Laub zusammenrechen sind sie mir zu „aggresiv“ weil sie sich so schnell in den Rasen fressen und hängen bleiben. Außerdem ist Metall einfach schwerer und auf Dauer anstrengend für die Schulter.

Laubrechen: leicht und flexibel

Der klassische Laubrechen ist breit gefächert, oft aus Kunststoff (Achtung: Mikroplastik) oder dünnem Metall. Er sammelt Laub von Wegen und Rasenflächen, ohne den Boden zu stark zu verletzen. Durch die biegsamen Zinken kann sich der Rechen an Bodenunebenheiten anpassen. Ideal ist er für all jene Ecken, wo es schnell gehen soll. Aber ganz ehrlich: Das funktioniert nur wirklich gut, wenn es wenig Laub hat, das Laub trocken oder der Untergrund glatt ist. Sonst streicht man mit dem Laubrechen nur über die Blätter und es passiert rein gar nichts.

Warum keine Laubpuster?

Laubpuster wirken auf den ersten Blick praktisch und haben im Herbst und Frühling Hochsaison. Nur bringen sie mehr Nachteile als Vorteile: Sie sind laut, wirbeln Staub, Sporen und Insekten auf und stören damit das Gleichgewicht im Garten. Für Tiere wie Igel, Regenwürmer oder Insekten ist Laub ein wichtiger Lebensraum. Wenn alles weggeblasen wird, verschwinden Rückzugsorte und wertvolles Material für den Boden.

Hier kannst Du mehr über die Sinnlosigkeit von Laubpustern nachlesen.

Der Rechen dagegen lässt Dir die Wahl: Du entscheidest bewusst, wo Laub liegenbleiben darf und wo es sinnvoll ist, Ordnung zu schaffen. Das macht ihn nachhaltiger und Du arbeitest auch viel näher an der Natur. Denn: Wie schön kann bitte das Rascheln des Laubes sein, wenn man es zusammen recht? Es ist eine schon fast meditative Arbeit.

Und nebenbei kannst Du für Insekten, Käfer, Igel und andere Kleintiere noch Lebensraum entstehen lassen, wenn das mal nichts ist! Der igelfreundliche Garten.

Wohin mit dem Laub?

Einfach lassen – ja, auch wenn jetzt im Kopf alle Einwände auf die Barrikaden gehen: Bitte lassen! Macht der Wald auch nicht anders oder die Heckenstreifen und dennoch findet dort viel Leben statt. Als Mulchschicht auf den Beeten, als Haufen als Rückzugsort für Lebewesen, in der Blattpresse für herbstliche Basteleien oder auf dem Kompost. Kein Garten hat so viel Laub als dass er es nicht verwerten könnte!

Hier gibt es in paar weiterführende Gedanken zu Laub:

Gartenwashing hat hier keine Chance


Ein Rechen ist kein Trend. Er liegt einfach gut in der Hand, macht seine Arbeit zuverlässig und schenkt Dir Zeit, den Garten wirklich wahrzunehmen. Mal ist es das Rascheln der Blätter, mal der Blick auf den Boden, der unter Deinen Zinken lebendig bleibt. Gerade weil er unscheinbar ist, meist auch nicht auf Hochglanz poliert, gehört er zu den Werkzeugen, die einfach ihren Job machen: Jahr für Jahr, Saison für Saison.

Und wenn Du nichts zum Rechen hast, auch gut.

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