Der Tag nach Karfreitag. Ich stehe draußen auf dem Balkon. Es hat den ganzen Tag genieselt.

Feuer liegt in der Luft. Es riecht wie der Brand im Grunewald.

Nicht eins, gleich mehrere. Drei große Feuerhaufen liegen aufgeschichtet nicht unweit. Der Wind trägt den Rauch durch die feuchte Lust. Am Abend war die Rauchsäule zu sehen.

Sehnsucht

Heute vermisse ich einen Garten. Raus aus der Wohnung. Weg vom Haushalt. Den Verpflichtungen. Den imIdeen für den Launch.

Einen kleinen Ort, wo ich ein Feuer entzünden könnte.

Kein großes Aufgebot. Kein Spektakel. Einfach ein kleines Feuer. Das Knistern hören, das Flimmern sehen, die Wärme auf dem Gesicht spüren, während der Rücken kühl bleibt.

Osterglut

Ein Feuer, in dem man die Äste von allem Altem verbrennen kann.

Nicht für das große Bild. Für das eigene Herz.

Gedanke

Bei den großen Osterfeuern, die schon Tage vorher aufgeschichtet werden, kriegen wir ein Problem:

Wer garantiert, dass sich da kein Igel verkrochen hat? Oder ein Bilch?

Oder irgendwer anders, der dachte, er hätte einen sicheren Platz gefunden?

Großes hat oft seinen Preis.

Vielleicht brauchen wir manchmal weniger.

Ein kleines Feuer. Eine kleine Muße.

Vermissen

Heute vermisse ich einen Garten.

Einen Garten, durch den ich streifen könnte.

Hier mal zupfen. Dort mal nachsehen.

Hier freistellen. Dort neue Pläne schmieden.

Heute vermisse ich einen Garten, der nur dafür da ist:

Für mich.

Für das Leben.

Für diesen besonderen Abend ehe es morgen zum Osterfest geht.

Für nächstes Jahr wünsche ich mir einen Garten mit Haus und Osternacht mit Feuer.

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