Alle wichtigen Arbeiten für den April-Garten im Überblick!
Wankelmütig ist er ja, der April. Während es heute noch über 15°C sind, kann morgen schon wieder ein Schneesturm durch den Garten wirbeln. Und als nächstes kommt ein Saharawind. So ist das eben mit dem April.
Da heißt es manchmal, sich in Geduld zu üben – und weiter in die Planung und Vorbereitung zu gehen.
Auch diesmal ist der Bericht aufgeteilt in:
In jedem dieser Bereiche gehe ich ein auf
- Aussaat
- Pflege
- Ernte
- allgemeine Arbeiten
Ich denke, dass ist eine gute Zusammenfassung. Nun wünsche ich Dir viel Spaß im April-Garten!
Im Anschluss gibt es noch eine Wetterübersicht über den April in Bezug auf Niederschlag und Bodentrockenheit im Bundesgebiet.
Gemüsegarten im April
Gemüse säen im April
Nachdem die ersten Saaten aus aus Februar/März schon gekeimt und eventuell pikiert sind, wird nun der nächste Schwung ausgesät: Alle wärmeliebenden Arten wie Kürbis, Gurken und Zucchini können jetzt in die Erde. Sie sind dann pünktlich fertig, um nach den Eisheiligen ins Freiland gebracht zu werden.
Die großsamigen Arten lasse ich gerne zwischen feuchten Küchentüchern in einer flachen Schalem mit angekipptem Deckel vorkeimen. In der Erde sind mir Gurken und Kürbisse in der Wohungsaussaat zu häufig verfault.
Draußen geht es in die nächste Gemüserunde: Erbsen lege ich ab jetzt alle 2-3 Wochen.
So habe ich über den Sommer immer wieder welche zu naschen. Das Gleich gilt für die Salate und Radieschen. Dies geht übrigens auch auf dem Balkon prima! Wenn Du eine Balkonberatung brauchst, kannst Du Dir übrigens hier einen Termin buchen, wo wir uns Deinen Balkon und die Möglichkeiten der Bepflanzung darauf mal ansehen. Denn es gibt keine gleichen Balkone!
Gemüse pflanzen im April
Neben dem Säen kommen nun endlich auch die Kartoffeln in die Erde – wenn sie schöne Triebe gebildet haben. Ansonsten lasse ich sie noch etwas stehen. Denn wie heißt es so schön: „Pflanz mi im Mai, komm i‘ glei‘. Pflanz mi im April, komm i wann i will.“
So ist das mit den Kartoffeln. Was sind nun Saatkartoffeln? Sie werden ja gar nicht gesät. Nein, sie werden nicht gesät. Saatkartoffeln sind kleine Kartoffeln der Mutterpflanze, auch Pflanzkartoffeln genannt.
Manche begleiten mich schon eine ganze Weile. Weil es bei den Saatkartoffeln um eine vegetative Vermehrung geht, habe ich keine Sorge, dass es zwischendurch zu Kreuzungen gekommen ist – wie zum Beispiel bei Kürbissen oder Tomaten der Fall sein kann.
Die Steckzwiebeln sind eine entspannte Kultur: In die Erde zwischen die Erdbeeren gesteckt – fertig! Davor hatte ich sie über Nacht in Wasser aufquellen gelassen. So drücken sie sich später nicht mehr aus der Erde, sondern sind schon schön mit Wasser voll gesaugt. Nur die Amseln zotteln manchmal in der Vermutung es wären Regenwürmer an den Zwiebelspitzen.
Und dann gibt es noch den Spargel! Ein Glückspilz ist, wer eigenen Spargel im Garten hat. Und zwar den Grünen. Das hat einige riesige Vorteile:
- Mit dieser entspannten Kultur wird eine Menge Geld gespart.
- Im Sommer kann sie Sichtschutz zum Nachbarn sein.
- Mit eigenem Spargel kann der Plastikmüll der Spargelindustrie in der Landschaft reduziert werden (man muss ja keinen Spargel mehr kaufen…)
- Die riesengroße Freude, dieses wohlschmeckende Gemüse nach und nach aus dem eigenen Garten ernten zu können.
Zum grünen Spargel gibt es sogar einen rbb-Drehtag! In der Ausstrahlung am 7. April 2024 durfte ich berichten, wie und warum grüner Spargel im Garten so toll ist!
Gemüsearbeiten im April
Noch sieht es in den Gemüsebeeten leer aus. Die wenigen kleinen Jungpflanzen fallen kaum ins Gewicht. Damit die Pflanzen sich in der Saison gut entwickeln können, ist Vorsorge angesagt: Boden lockern, Unkrauten, Mulchen – dient vor allem einem gesunden, lebendigen Boden. Hier können dann gesunde und lebendige Pflanzen wachsen.
Als Geheimtipp, welcher schon lange keiner mehr ist, seien hier nun die Pflanzenjauchen erwähnt: Prophylaxe, Aktivierung, Unterstützung für gesunde Pflanzen.
Schon bei meinem Großvater gab es sie… diese stinkenden Jauchen, die es einfach gebracht haben: Gegen Blattläuse, zur Vitalisierung, zur Dünung. Was will man als Gartenmensch mehr, vor allem, wenn einem die Natur und Umwelt am Herzen liegt und bitte auf Gifte verzichtet werden soll?!
Auf dem Tisch lag immer wieder der Winke, Deutschlands erste Bio-Gartenzeitschrift in Miniaturformat mit richtig gutem Inhalt!
Kräutergarten im April
Kräuter säen im April
Der Vollständigkeit halber erwähne ich die Aussaat der Kräuter. Ich bin da kein Fan von. Das dauert mir zu lange. Lieber kaufe ich eine Pflanze und lasse sie im Garten oder auf dem Balkon gedeihen.
Melisse, Majoran und Borretsch säen sich, einmal im Garten angekommen, mit der Zeit gerne alleine aus.
Die Staude Estragon explodiert an geeigneten Standorten so sehr, dass sie dort schon fast als Unkraut angesehen wird.
Kräuter pflegen im April
Schnittlauch verjünge ich Jahr für Jahr, in dem ich die Blüten nach dem Abblühen abknicke und die Samen ausfallen lasse. Den Rest macht dann die Natur. Wie gesagt, ich bin für entspanntes Gärtnern… Im nächsten Monat ist dann Basilikum dran – da gibt es für Liebhaber der italienischen Küche auch eine sehr entspannte Methode 😉
Kräuterarbeiten im April
Wie gesagt: Pflanze mehr Kräuter… ist entspannter.
Bei Pfefferminze, dieser durchaus wanderfreudigen Staude, eigenen sich Tontöpfe je Sorte. So mischen sich die Sorten nicht und wandern auch nicht quer durch den Garten. Alle 2-3 Jahre sollte der Pfefferminzballen dann mal geteilt werden, damit sie wieder junge Sprossen bilden kann. Sie will ja Neuland erobern!
Und dann heißt es: Ernten! Die frisch ausgetriebenen Spitzen unserer Kräuter sind ein Gedicht!
Obstgarten im April
Auch im Obstgarten kommen die Pflanzenjauchen wieder ins Spiel. Die können echt viel und sind nicht zu unterschätzen. Also ran an Ackerschachtelhalm & Co.!
Und dann gibt es noch eine Sache, die mir in den Jahren der Gartenberatung aufgefallen ist: Die Überraschung, dass Obstbäume gedüngt werden müssen!
Welche Überraschung: Obstgehölze und Beeren sollten für eine gute Ernte gedüngt werden!
Kannst Du erahnen, warum?
Ganz klar: Wir nehmen den Bäumen und Sträuchern mit dem Schnitt und der Ernte Nährstoffe weg – die wir tunlichst wieder zurückgeben sollten… wenn wir weiterhin in der Zukunft schönes Obst haben wollen.
Du willst hier mehr Zusammenhänge wissen? Dann komm ins Gartentraining!
In diesem Zusammenhang sei auch die Wichtigkeit der Baumscheibe erwähnt. Das ist der Bereich unter dem Baum vom Stamm bis zur Traufe. Also bis dorthin, wo das Wasser am äußersten Bereich de Baumkrone auf die Erde fällt. Diese Baumscheibe sollte mit Dünger versorgt werden. Und mit Blumen, die Insekten für die Bestäubung anziehen. Von hier aus kann der Baum dann Nährstoffe und Wasser ziehen!
Blumengarten im April
Blumen säen im April
Für mich ist Sommerblumen aussäen immer so eine Sache – ich stehe auf Stauden, die Jahr für Jahr wieder kommen.
Und dann gibt es sie: Diese farbenprächtigen, häufig gerne von Insekten besuchten – Sommerblumen.
Also doch ran an die Aussaatschalen – oder doch lieber ins Freiland? Die empfindlichen Blumen werden vorgezogen und nach den Eisheiligen Mitte Mai ausgepflanzt. Auch bei dieser Aussaat gilt: Bitte nicht zu eng säen. Sonst hast Du am Ende viele, lange und damit instabile Pflanzen. Denn bedenke: Im Optimalfall wird aus jedem Samen eine ganze Pflanze!
Und dann gibt es noch das Freiland. Samen raus – fertig!? So steht es fast auf vielen Samenmischungen drauf. Und von diesen ominösen Samenmischungen gibt es einige!
Dabei gibt es auch bei dieser Aussaat einiges zu beachten.
Den größten Fehler, den Du bei der Freiland-Aussaat machen kannst: Die Samen in die Wiese oder auf den Rasen zu werfen und zu hoffen, dass daraus eine blühende Landschaft wird.
Das wird meistens nichts. Versprochen! Denn schau Dir mal die Pflanzen an, die oben stehen: Mohn, Kornblume, Löwenmäulchen wachsen in der freien Wildbahn gerne an Feldrändern zwischen dem Getreide. Dort ist es warm, der Boden ist offen, es gibt keine Konkurrenz um Nährstoffe oder Wasser durch eine dichte Grasnarbe.
Also bereite Deine Blumenwiese gut vor. Das Blöde dabei ist, dass sich auch Unkrautsamen auf offenem Boden sehr wohl fühlen… Mit der Zeit wirst Du unterscheiden lernen, welche aufkeimenden Blättchen zu schönen Blume und welche zu vermeidlichem Unkraut wird.
Die Bienen fliegen schon eine Weile – auch wenn jetzt vielleicht gerade Schnee liegt. Dort fliegen sie gerade nicht. Dort sind die Rosen vielleicht auch schon geschnitten. Die letzten Rosen sollten jetzt bald geschnitten werden, damit die Wunden gut verheilen können und die aufsteigende Kraft in die Blätter- und Blütenbildung fließen darf!
Rosen sind übrigens auch gerne Abnehmer der ein oder anderen Behandlung mit Ackerschachtelhalmjauche! Wer will schon Gitterrost oder Mehltau an diesen Schönheiten haben?
Du wunderst Dich, warum ich Rhododendren und Hortensien erwähne – wo ich doch eher naturnah unterwegs bin? Das mache ich nicht, weil ich sie so sehr liebe. Eher im Gegenteil:
Es gibt, so finde ich, kaum sterilere Pflanzen als Rhododendron und Hortensien. Na gut, neben Kirschlorbeer und Glanzmispel. Die haben bei mir auch nichts zu suchen!
Doch zurück zu Rhododendron und Hortensie. Ich erwähne sie, weil sie einfach in so vielen Gärten stehen. Vor allem, wenn es frisch übernommene Gärten sind, in denen die Gartengestaltung schon einige Jahre her ist. Jetzt stehen die beiden da und kränkeln: vor sich Wenig Laub, wenig Blüten, stagnierender Wuchs… Eine Entscheidung muss her: Düngen oder – raus!
Allgemeine Gartenarbeiten im April
Jetzt – endlich, wird sich der ein oder andere Gartenmensch denken – ist es an der Zeit, den Kompost umzusetzen… wenn Du einen Lagerkompost hast. Es ist nun auch an der Zeit, Deinen Kompost zu ernten, wenn Du einen Reifekompost hast.
Im Frühjahr darf ein Kompost gerne bis zu den letzten richtig kalten Nächten stehen bleiben und bis die Tage wirklich wärmer werden. Tatsächlich ist dieser Haufen voller organischer Materialien ein wichtiger Überwinterungsort für Insekten, Kröten und Igel. Lassen wir ihnen diesen Schutz bis sie mit dem kommenden Frühjahr von alleine wieder ausziehen!
Denn der Frühling kommt garantiert. In diesem Jahr sehr sonnig und sehr warm. Ein Traum für alle Café-Genießer… leider unschön für die Natur und unsern Garten. Ehrlich gesagt, kann ich mich im März an keinen richtigen Regentag erinnern. Es ist so trocken, wie schon lange nicht mehr – und wir haben erst April. Wie soll denn der Sommer werden?
Die Folge der Trockenheit spüren wir jetzt schon im Garten: Bitte Regentonnen aktivieren (Für den Fall, dass es doch mal wieder regnen sollte…) – und Gießen! Das mit den Wasserkosten müssen wir ein anderes Mal überdenken. Das hebt sich dann, wenn wir kreislauforientiert Gießen und mit Mulch und angepassten Pflanzen arbeiten.
In diesem Sinne: Bleibe grün.wild.wundergar und auf in den April-Garten. Es gibt einiges zu tun. Ob die Sonne scheint oder ob es schneit. Und der Mai ist ja auch schon fast da.
Wetterübersicht April
Nachtrag April 2023
So verschieden kann das Wetter sein. Nach den vergangenen drei Jahren mit viel Trockenheit, atmet jetzt die Natur etwas auf. Die Niederschläge in den vergangenen Märzwochen taten gut, wobei wir noch lange nicht bei der Grundwasserneubildung angelangt sind. Zumindest ist laut Statisa ersichtlich, dass die Niederschläge der vergangenen Monate wenigstens nahe an dem vieljährigen Mittel sind:
Der Dürromonitor der des Hemlholtz-Instituts zeigt die den aktuellen Stand der Dinge was die Wasserversorgung des Bodens betrifft: Kurz und fast gut… es ist trocken bis in 1,80 m Tiefe. Die oberen 25 cm sind gut wassergesättigt.
Das bedeutet: Gießen erst mal nur bei Neupflanzungen oder extrem exponierter Lage.
Nachtrag April 2024
Seit bald einem halben Jahr haben wir mehr Niederschlag als das vieljährige Mittel. Lässt hoffe, dass sich der Grundwasserspeicher wieder auffüllen kann – und wir gut durch den Sommer kommen.
Die Situation im Gesamtboden bis 180 cm Bodentiefe scheint sich in den meisten Bereichen entspannt zu haben im Vergleich zum vergangenem Jahr. Auch im Oberboden haben wir bis auf Süddeutschland kaum Dürre zu verzeichnen. Spannend sieht es bei dem pflanzenverfügbaren Wasser aus: In weiten Teilen beginnt der Trockenstress für die Pflanzen. Das bedeutet, die Pflanzen können das Wasser aus dem Boden nicht aufnehmen.