Gärtnerin der Freiheit

Vielleicht hast Du schon mal versucht, nach Plan zu gärtnern: Dir ein Buch gekauft, ein Hochbeet befüllt, Listen geschrieben. Und dann… stand alles da… Du standest davor: Und hast nichts gespürt.

Herzlich willkommen beim vierten meiner 5 Gartentypen. Die Übersicht dazu gibt es hier: Welcher Gartentyp bin ich? Der Gartentyp hat nämlich nicht nur was mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern so viel auch mit Dir, weil Du ja in Deinem Garten werkst!

Nun zurück zu Deinen Gartenideen: Kann es sein, dass Dir noch niemand gesagt hat, dass Dein Garten kein Projekt ist. Beie Dir ist ein Ort für Ausprobieren und für Freiheit, für innere Weite. Nur keine Einschränkungen!

Du brauchst Freiheit – im Raum und im Denken

Enge macht Dich müde und To-do-Listen lösen in Dir keine Motivation aus.. da wächst eher Widerstand. Du brauchst keine Anleitung, sondern Luft. Bitte kein Gartendesign auf Millimeterpapier, dafür eine offene Fläche, auf der Ideen wachsen dürfen und Du bist mitten drin!

Dein Garten ist kein Projekt, das „fertig“ werden muss, ist er noch nie gewesen. Er ist ein Ort, der sich mit Dir verändern darf. Du denkst nicht in Saisons, Du denkst in Möglichkeiten. Was heute blüht, darf morgen weichen. Was gestern ein Beet war, ist übermorgen ein Lagerfeuerplatz. Du trägst in Dir die Freiheit, etwas anders zu machen als vorgesehen.

Warum Dir das Gärtnern manchmal schwer fällt

Du bist nicht faul, Du bist auch nicht chaotisch. Aber wenn der Garten plötzlich ein zweites Büro wird – mit Deadlines, festen Pflanzzeiten und Erwartungsdruck – dann zieht sich in Dir etwas zusammen.

Weil Du nicht arbeitest, um zu gärtnern. Du gärtnerst, um zu leben. Gärtnern befreit Dich. Dagegen steht dieses Gefühl: „Ich müsste das irgendwie ernsthafter machen. Ich müsste mehr durchziehen. Ich müsste…“

Jaja, lass die Leute reden. Jeder müsste, könnte, sollte und hat ganz viel Meinung, was vor allem andere müssten, sollten, könnten. Aber weißt Du was? Müsste ist kein gutes Gartengerät, das bringt gar nichts und macht gar keine Freude. Es macht alles schwer. Und Dein Garten will leicht sein, sonst hättest Du Dir ja auch einen Parkplatz besorgen können, der einfach nur gekehrt werden will.

Was Dir gut tut – und was nicht

Gut tut Dir:

  • Wenn Du selbst entscheiden kannst, wann und wie Du etwas machst
  • Projekte, die Raum lassen – für Pausen, Umwege und Bauchgefühle
  • Wenn es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern nur: passt es für Dich?
  • Wenn Du Deinen Garten im eigenen Tempo gestalten darfst
  • Wenn Du nicht erklären musst, warum heute gar nichts passiert

Das geht gar nicht:

  • Strikte Abläufe und festgelegte Pflanzpläne
  • Vorgaben, wann Du was zu tun hast („Jetzt ist aber Pflanzzeit!“)
  • Wenn Dein Garten zur To-do-Liste wird
  • Wenn andere meinen, Du müsstest „mal fertig werden“
  • Ideen, die Dir vorschreiben, wie Gärtnern auszusehen hat

Wenn es mal nicht läuft

Dann liegt das nicht an Dir, sondern daran, dass zu viele Stimmen laut geworden sind, die Dir sagen wollen, wie Gärtnern „richtig“ geht. Kann es sein, dass Du versucht hast, Dich an Vorgaben zu halten, die einfach nicht zu Dir passen?

Wenn in Deinem Garten plötzlich alles wie ein Haufen an Projekten wirkt, verlierst Du den Zugang. Und das fühlt sich richtig schwer an: Irgendwie wird Dir dann der Atem genommen. Dann wird der Garten schwer, obwohl er doch eigentlich leicht sein soll. Dann sitzt Du auf der Bank und weißt nicht, wo Du anfangen sollst.

Das Gute: Du musst gar nicht anfangen. Du darfst einfach wieder schauen, wo es Dich hinzieht. Manchmal reicht ein einziger Schritt – ein Steckling, eine Schubkarre voll Erde, ein Moment mit den Händen in der Erde.

Du brauchst keinen Neustart. Du brauchst nur Dich. Und Deinen Garten.

Linum perenne – Staudenlein am Wiesenrand

Garten-Challenge: 10 Ideen, wie Du Deiner Natur folgst

  • Mach Schluss mit dem Plan.
    Heute gibt es keine Liste – geh einfach raus und schau, was Dich anlacht.
  • Lass eine Ecke unberührt.
    Und beobachte ganz entspannt, was sich da so tut.
  • Verabschiede Dich von einem Projekt, das Dich stresst.
    Stress braucht kein Mensch – und nervige Projekte auch nicht.
  • Erlaube Dir, umzuplanen.
    Auch mitten in der Saison… dann bitte mit Bedacht, damit die Pflanzen nicht leiden.
  • Nutz Deine Energie.
    Wenn Du Lust hast, mach. Wenn nicht: auch okay, dann lass es einfach.
  • Bau Dir einen Ort für Bewegung.
    Vielleicht ein Tanzplatz, vielleicht nur ein Stein zum Draufspringen. Manchmal hilft auch dieser Perspektivwechsel von oben.
  • Pflücke einen Strauß, der gar nicht geplant war.
    Intuition schlägt Konzept und macht das Herz frei.
  • Zeig anderen Deinen Garten.
    Als Einladung für Vielfalt.
  • Erinnere Dich: Das ist Dein Garten.
    Niemand darf Dir sagen, wie er zu sein hat.
  • Schreibe mal nichts auf.
    Vertraue darauf, dass Du weißt, wo was steht. Vielleicht ist es auch nicht wichtig, alles zu wissen.

Deine Kraft im Garten

Du bist die, die barfuß über den Rasen geht und dort, wo es sich gut anfühlt, einfach einen Steckling reinsteckt. Manchmal spürst, was der Ort braucht. Und dann dürfen in Deinem Garten richtig schöne Momenten entstehen. Der Garten ist nämlich ist beweglich wie Du.

Du bist die, die Leichtigkeit schafft – in einem gesellschaftlichen System, das oft zu viel will: Du hast ein Gespür für das, was entstehen will ohne es zu erzwingen.

Du gibst Pflanzen Raum – und Dir selbst gleich mit, wenn Du hast für Dich begriffen, dass Leben nicht entsteht, wenn man es mit Terminen und Timern vollstopft. Das Schöne daran ist: Du musst niemandem etwas beweisen und Du gibst dem Garten die Zeit, die Du selbst brauchst.

Deine Superkraft im Garten: Unerwartete Lösungen!

Und jetzt?

Wenn Du Dich hier wiedererkennst – wie schön. Du musst nicht strukturierter, disziplinierter oder angepasster werden. Du darfst weiter frei denken, wild sein und Deinen eigenen Weg gehen. Genau das macht Deinen Garten besonders: grün.wild.wunderbar eben.

Wenn Du neugierig bist, wie es mit der Reihe weitergeht, findest Du hier die anderen Typen:

Und wenn Du Lust hast, tiefer einzutauchen – in Deinen Garten und in Dich selbst – dann trag Dich am besten direkt in die Wald- und Wiesenpost ein. Oder merk Dir schon mal das Frühjahr 2026 vor: Dann beginnt der nächste Gartenjahreskreis – vielleicht genau das Format, das Deinen Freigeist begleiten darf, ohne ihn zu zähmen.

Bis dahin: wild.wach.frei und lass Dir von niemandem vorschreiben, wie Gärtnern „richtig“ geht.

Deine Gunhild

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