Ein Garten in Berlin-Weißensee

Gemeinschaft – Präsentierteller – Privatsphäre – was denn nun?

Berlin-Weißensee, gemeinschaftliche Häuser, Gemeinschaftsgarten. Die Gärten fließen in einander über, getrennt durch Büsche statt Zäune. Die liebe Kundin wohnt dort schon eine Weile. Wie das im Leben manchmal so ist, ändert sich das Zusammensein in der Familie, die Kinder sind mittlerweile groß. Das Leben beginnt neu.

Und nun wartet der Garten und zwei Terrassen. Eine unten im Garten, eine im ersten Stock.

In diesem Artikel darf in einer offenen Gemeinschaftssiedlung etwas ganz besonderes wachsen: Geborgenheit und Privatsphäre. Aus diesem Grund wird sie hier auch nicht mit Namen genannt. Die Bilder dürfen hier gezeigt werden:

„Ich habe hier auf dieser Website schon so viel gelernt. Da dürfen meine Bilder anderen auch helfen.“

Kleiner Überblick:

Beim Klicken auf die farbige Schrift kommst Du gleich zum angegebenen Absatz.

24. März 2023 – Bestandsaufnahme

7. April 2023 – kurz vor dem Graben

21. April 2023 – Engerlinge, umgezogen und verteilt


24. März 2023 – Bestandsaufnahme

Wer kennt es nicht: Das Sammelsurium an Pflanzenkübeln, die, mit freudiger Hoffnung einst bepflanzt, jetzt Herberge sind für… ja, was eigentlich? Was ist dort geblieben? Das ist die spannende Frage, wenn es an die Entdeckungsreise durch die Terrassenkübel geht. Gute Bestimmungsapps für Ich-weiß-nicht-mehr-wer-Du-bist-oder-bist-Du-neu-hier-Pflanzen sind

Flora Incognita und seek . Ja, dazu wird es irgendwann mal einen eigenen Artikel geben. Später. Jetzt geht es um den Garten einer Frau, die sehr aktiv in der Umweltbildung unterwegs ist und immer neue Einblicke in die Natur, Landwirtschaft und Umweltschutz hat.

Ziele:

  • Unterstützung bei der Umsetzung, den Garten schöner zu machen
  • einladenden Platz für spontane Gäste
  • Unterschlupf für Wildbienen und Getier
  • pflegeleicht
  • ein bisschen aufs Geld bedacht

Das pflegeleicht ist deswegen wichtig, weil über den Sommer gerne das Haus getauscht wird. Da gibt es ja die tollsten Sachen wie zum Beispiel homeexchange. Was es nicht alles gibt!


7. April 2023 – kurz vor dem Graben

Nach dem die Obstbäume noch fachgerecht geschnitten wurden, konnten die eigenen Räume und die der Nachbarn mit aufblühenden Zweigen geschmückt werden. Auch das ist ein wunderbares Geschenk aus einem Garten: Sträuße! Nicht nur Sträuße mit Gerbera, Lilien und tropischen Blättern dürfen in eine Vase. Ein Garten kann neben Blumen auch blühende Zweige und Gräser schenken.

Wobei hier noch einmal angemerkt sei: Es gibt die sogenannten Brut- und Setzzeiten. Diese Schutzzeit für die Aufzucht wildlebender Tiere ist in unserem Bundesnaturschutzgesetz verankert im § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen :

(5)1Es ist verboten, Abs. 2: Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen;

zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

Dafür darf das angefallene Material geschreddert werden. Wobei ich gerne auf die Artikel Mulchen im Garten I und II hinweise. Na gut, vielleicht nicht heute am Karfreitag.

Es gibt ja auch noch einiges andere zu tun:

  • Rispenhortensie zurückschneiden und an den passenden Ort pflanzen.
  • Einen neuen Eingangsbereich neu gestalten. So kann Privatsphäre im Garten entstehen ohne Mauern ziehen zu müssen. Ein Flieder könnte einen neuen Platz bekommen, genau so wie der Hibiskus. Zur Auswahl als neue Abgrenzungspflanzen stehen Liguster und Maibeeren. Ich bin auf die Entscheidung gespannt.
  • Staudenbeet vorbereiten und den Bereich zum Nachbargrundstück gestalten.

Meine Gedanken zu den Brut- und Setzzeiten habe ich separat hier zusammengeschrieben.


21. April 2023 – Engerlinge, umgezogen und verteilt

Es ist noch kein ganzer Monat seit Mentoring-Start vorbei und der Garten der lieben Kundin hat sich schon so sehr gewandelt! Weg geschmissen oder massiv viel Geld ausgegeben wurde bisher nicht.

Was ist geschehen? Nach Sondierung, intensivem Austausch und Mut zur Veränderung zeigt die unglaubliche Umsetzungsfreude, was sie drauf hat! Jawohl!

Viele vorhandene Pflanzen haben einen neuen Standort bekommen: Einen Standort, der jeweils zur Pflanze passt und nebenbei auch den Garten viel wohnlicher werden lässt. (Größere Überblick-Fotos gibt es nicht, das hat was mit Privatsphäre zu tun, und die zieht ja gerade ein.)

Umgezogen sind:

  • 1 Flieder
  • 1 Rispenhortensie
  • 1 Hibiskus
  • 2 Pfingstrose
  • 1 kleine Zierkirsche

Dabei gab es Engerlinge-Funde. Diese weißen Körper sind keine Raupen oder Puppen.

Engerlinge sind das Larvenstadium von Käfern. Die Unterschiede von Rosen-, Mai- oder Junikäfer kannst du beim Gartengnom mit schönen Bildern sehen! Sehr feine Seite!

Skizze fürs richtige Pflanzen

So geht Umpflanzen übrigens digital: Entweder durch markierte Fotos oder über WhatsApp. Davor war schon so viel abgesprochen worden, dass ich beim Spaten halten nicht dabei sein musste .

Manchmal entstehen in den Gesprächen auch meisterhafte Zeichnungen.

Die Töpfe, die bis Anfang März noch kunterbunt auf der Terrasse verteilt waren haben übrigens neue Besitzer gefunden. Über nebenan.de werden sie nun weiter zur Anzucht von Tomaten & Co. verwendet.

„Weg werfen“ gibt es nicht: Wo ist der Ort „weg“???

Im Gedanken der Nachhaltigkeit ist es gut und richtig, die Nachbarschaft in Veränderungen einzubeziehen. Wer weiß schon, was der andere braucht? So konnten die Töpfe mindestens noch einmal vor dem Gelben Sack zu einem sinnvollen Einsatz kommen!

Nachtrag vom 22. April:

Es geht gleich weiter. Gerade haben wir noch besprochen, welche Pflanzen als Abgrenzung des neuen eingangs sein könnten, da geht es schon gleich weiter in die Umsetzung. Congratulations!

An meinem ehemaligen Arbeitsplatz, der GartenBaumschule Schneider, wurde sie fündig: Es wurden drei verschiedene Maibeeren. Wobei ich bei den Maibeeren, botanisch Lonicera kamtschatica, immer an meine Exkursion nach Russland, Kamchatka, denke. Das mag ich sehr gerne. Auch wenn die Honigbeere den Kulturheidelbeeren sehr ähnlich sieht, so haben sie botanisch richtig wenig miteinander zu tun. Der riesengroße Vorteil: Maibeeren brauchen keinen Torf. Allein deswegen haben sie schon gewonnen!


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