Es ist Pilzsaison und ich bin im Wald. Kann es etwas Schöneres geben, wenn Du nicht Pilze suchst, sondern welche findest?! Dieses Jahr war bei uns Steinpilzsaison!
Wenn Du den Geschmack des Waldes in Deine Küche bringen möchtest, sind getrocknete Pilze das perfekte Mittel dazu. Parasol, Steinpilze, krause Glucke und Maronen bieten ein einzigartiges Aroma und sind auch reich an Nährstoffen. Einmal getrocknet und gemahlen, verwandeln sie sich in das „Umami des Waldes“ – ein wahres Geschmackserlebnis. Für alle, die die Konsistenz von Pilzen nicht sooo gerne mögen.
Was ist Umami und warum sind Pilze dafür bekannt?
Umami ist einer der fünf Grundgeschmacksrichtungen neben süß, sauer, salzig und bitter. Es wird als herzhafter oder fleischiger Geschmack beschrieben und sorgt für eine besondere Tiefe in Gerichten. Pilze enthalten natürliche Glutamate, die diesen Geschmack erzeugen. Besonders Wildpilze wie Parasol, Steinpilze, krause Glucke und Maronen sind reich an Umami-Verbindungen und bieten daher ein intensives, erdiges Aroma, das sich ideal zum Verfeinern einer Vielzahl von Gerichten eignet. Wer braucht noch E-Stoffe, wenn er Pilze hat?
Nährstoffe in Pilzen:
Pilze sind geschmacklich interessant und sind reich an Nährstoffen. Sie enthalten unter anderem:
- Vitamine: Besonders B-Vitamine wie B2 (Riboflavin) und B3 (Niacin), die wichtig für den Stoffwechsel sind.
- Mineralien: Eisen, Kalium und Zink, die zur Gesundheit von Blut, Muskeln und Immunsystem beitragen.
- Ballaststoffe: Unterstützen die Verdauung und fördern ein gesundes Mikrobiom.
- Antioxidantien: Helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und können entzündungshemmende Eigenschaften haben.
Natürlich kommt es immer auch drauf an, wo sie wachsen. Dazu gibt es unten etwas mehr. Es soll jetzt ja erst einmal um das Umami des Waldes gehen!
Rezept: Hausgemachtes Pilzpulver
Zutaten:
- getrocknete Waldpilze (wir haben hier Parasol, Krause Glucke, Steinpilze, Maronen)
Zubereitung:
1. Die getrockneten Pilze in eine saubere, trockene Kaffeemühle oder einen Hochleistungsmixer geben.
2. In Intervallen mahlen, um ein feines Pulver zu erhalten.
3. Das Pulver durch ein Sieb streichen, um grobe Stücke zu entfernen und erneut mahlen, falls nötig.
4. Das fertige Pilzpulver in einem luftdichten Glasbehälter aufbewahren.
Tipp: Ein Teelöffel des Pulvers reicht aus, um eine Suppe oder Sauce für vier Personen zu aromatisieren.
Verwendung von gemahlenen Pilzen
Getrocknete und gemahlene Pilze sind vielseitig einsetzbar:
- Suppen und Saucen: Ein Teelöffel Pilzpulver kann Brühen und Saucen einen tiefen, würzigen Geschmack verleihen.
- Gewürzmischungen: Kombiniere es mit Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Knoblauch, um Deine eigene Gewürzmischung zu kreieren.
- Marinaden und Rubs: Perfekt für das Einreiben von Fleisch oder Gemüse, um das Aroma zu intensivieren.
- Risottos und Pasta: Das Pulver kann in die Kochflüssigkeit eingerührt werden, um die Gerichte mit einer erdigen Note zu bereichern.
Mit selbstgemachtem Pilzpulver holst Du Dir das Umami des Waldes in Deine Küche und die wertvollen Inhaltsstoffe, die Pilze zu bieten haben. Ob in Suppen, Eintöpfen oder als Teil einer Marinade – der herzhafte Geschmack wird Deine Gerichte verfeinern und für Aha-Momente sorgen. Herrlicher Herbst!
Viel Freude beim Sammeln, Trocknen, Verarbeiten, Kochen, Genießen!
Hinweis zu Schadstoffen in Pilzen
Wildpilze können Schadstoffe wie Schwermetalle und radioaktive Stoffe aus ihrer Umgebung aufnehmen. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist Cäsium-137 in einigen Regionen Europas immer noch messbar. Arten wie Maronenröhrlinge und Rotfußröhrlinge sind besonders anfällig, während Steinpilze und Parasolpilze meist geringere Belastungen aufweisen. Der EU-Grenzwert für Cäsium liegt bei 600 Becquerel pro Kilogramm.
Sicherer Verzehr:
- Achte auf die Herkunft der Pilze.
- Nutze Angebote zur Strahlenmessung in belasteten Regionen.
- Konsumiere Wildpilze in Maßen.
Und natürlich: Sei Dir sicher, welchen Pilz Du in der Hand hast! Apps ersetzen keine fachkundige Bestimmung!