Was ich mir für meine Kinder wünsche

Ich habe zwei Kinder. Das Herbstkind und das Frühlingskind.

Zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten – und doch spüre ich in beiden dieselbe Tiefe, dieselbe Kraft, die ihren Weg sucht: Menschen, die sich entwickeln – beides Projektorkinder.

Ich mag es nicht, mein Privatleben in der Öffentlichkeit breit zu treten: Fotos von Babys oder Familienmomente zum Scrollen – das passt nicht zu mir – das fühlt sich nicht stimmig an. Deshalb bleibt es bei Herbstkind und Frühlingskind. Das reicht.

Und ja, ich bin gerne Mama. Familie bedeutet mir viel. Aber mein Bild davon hat sich gewandelt – weg von dogmatischen Konzepten und fremdgesteuerten Erwartungen. (Was hätte ich gerne zwei Waldorfzwerglein gehabt! Ehrlich!)

Es hat sich entwickelt hin zu einer Haltung, die Reife ermöglicht. Ich weiß, hochtrabendes Wort. Vielleicht auch ein bisschen anmaßend und es passt doch gerade am Besten. Denn ich glaube nicht mehr an das eine richtige Konzept. Ich glaube an Beziehung, an Klarheit, an Eigenverantwortung und Geborgenheit.

Danielle Berg hat genau danach gefragt: Was wünschen wir unseren Kindern wirklich?

Nicht nur für die Zukunft, sondern für ihre Art, sich im Leben zu bewegen.

Daher kommen hier meine Gedanken – Wünsche an meine Kinder. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Kein pädagogisches Konzept. Sondern das, was mir heute wichtig ist.

Klein-Gunhild

Das wünsche ich mir für euch

Hier sind 67 Wünsche für euch. Eigentlich für jedes Kind auf dieser Welt. Ich schicke sie auch gleich meiner kleinen Gunhild. Und es gibt 5 Wünsche für mich.

Ich wünsche euch: …

…dass ihr für das einsteht, was euch innerlich überzeugt.

…dass ihr ehrlich bleibt, auch wenn es leiser wird im Raum.

…dass ihr euch selbst und andere mit Respekt behandelt – unabhängig von Meinungen oder Positionen.

…dass ihr wisst, worauf ihr euch verlasst – in euch und in anderen.

…dass ihr freundlich bleibt, auch wenn ihr klar seid.

…dass ihr eure Werte lebt, ohne sie ständig erklären zu müssen.

…dass ihr friedlich werden, wenn ihr abends auf euren Tag zurückschaut.

…dass ihr Dinge zu Ende bringt, bis sie euch innerlich rund erscheinen.

…dass ihr auch dann bei euch bleibt, wenn die Umstände es euch nicht leicht machen.

…dass ihr Nähe aufbaut, die euch stärkt und euch gut tut.

…dass ihr Menschen begegnet, bei denen ihr euch verstanden fühlt.

…dass ihr eure Grenzen klar benennt – mit Freundlichkeit und Klarheit.

…dass ihr Vertrauen aufbaut, das sich natürlich anfühlt.

…dass ihr Beziehungen lebt, in denen ihr euch nicht beweisen müsst.

…dass ihr oft aus vollem Halse und überlaufendem Herzen lacht.

…dass ihr euer eigenes Bild von Familie gestaltet – unabhängig von Vorbildern.

…dass ihr euch sicher fühlt, wenn ihr euch öffnet.

…dass ihr zuhört, weil es euch interessiert – nicht, weil ihr müsst.

…dass ihr in und mit Freundschaften wachst.

…dass ihr euch selbst gut kennt – und ihr euer Anker seid.

…dass ihr euer Denken schätzt – auch wenn es manchmal anders ist als das der anderen.

…dass ihr eure Zeit mit euch selbst als wertvoll erlebt.

…dass ihr zu dem steht, was euch ausmacht – auch wenn es niemand bestätigt.

…dass ihr euch mit euren Stärken und Eigenheiten wohlfühlt.

…dass ihr Unterschiedlichkeit als Bereicherung erlebt – in euch und im Gegenüber.

…dass ihr euch draußen frei und sicher fühlt – bei Sonne, Regen und Wind.

…dass ihr den Wald und die Natur als etwas Vertrautes erlebt, in dem ihr euch orientieren könnt.

…dass ihr Tiere aufmerksam beobachtet und ihnen mit Achtung begegnet.

…dass ihr Stille als wertvollen Teil eures Alltags wahrnehmt.

…dass ihr die Jahreszeiten mit allen Sinnen erlebt – und darin euren eigenen Rhythmus findet.

…dass ihr erkennt, wie lebendig Natur ist – und wie viel sie euch zeigen kann.

…dass ihr frische Luft zum Atmen und klares Wasser zum Trinken habt.

…dass ihr barfuß über Wiesen geht – egal in welchem Land.

…dass ihr gutes Essen habt und es genießt.

…dass ihr euren Alltag mit Ruhe, Übersicht und eigenem Takt gestaltet.

…dass ihr wisst, wie ihr euch stärken könnt, sei es emotional, mental oder körperlich.

…dass ihr mit den Händen Dinge schafft, die euch nützlich und vertraut sind.

…dass ihr Strukturen aufbaut, die euch unterstützen und entlasten.

…dass ihr mit Geld verantwortungsvoll umgeht – mit Klarheit und Selbstbestimmung.

…dass ihr Entscheidungen trefft, die zu eurem Leben passen – nicht zu den Erwartungen anderer.

…dass ihr kocht, repariert und organisiert – mit Freude an Selbstwirksamkeit.

…dass ihr wisst, wie ihr Hilfe bekommt – und wie ihr sie geben könnt.

…dass es immer Menschen an euer Seite gibt, die euch glauben und vertrauen und für euch da sind, wenn ihr durch dunkle Zeiten geht.

…dass ihr eure Gefühle wahrnehmt und ihnen Raum gebt, ohne euch von ihnen überrollen zu lassen.

…dass ihr Freude und Liebe zeigt, weil ihr es könnt.

…dass ihr Traurigkeit aushaltet – in euch und bei anderen – mit Geduld und Würde.

…dass ihr Wut als Signal versteht und damit konstruktiv umgeht.

…dass ihr mit innerer Gelassenheit auf das reagiert, was euch bewegt.

…dass ihr über euch selbst lacht – mit echtem Mitgefühl für euch selbst.

…dass ihr Menschen tröstet, weil euch etwas an ihnen liegt – nicht weil es erwartet wird.

…dass ihr die Neugier bewahrt, die ihr als Kinder hattet.

…dass ihr Fragen stellt, auch wenn niemand eine schnelle Antwort hat.

…dass ihr Dinge hinterfragt – nicht aus Trotz, sondern aus echtem Interesse.

…dass ihr euch Zeit lasst beim Verstehen, und dabei Freude am Entdecken findet.

…dass ihr Wissen nicht hortet, sondern teilt – mit dem Leben, mit anderen, mit euch selbst.

…dass ihr euch von guten Büchern begleiten lasst – auch durch schwere Zeiten.

…dass ihr erkennt, wie Lernen außerhalb von Schulen und Kursen stattfindet – jeden Tag.

…dass ihr bereit bleibt, euch überraschen zu lassen – immer und immer wieder.

…dass ihr euch selbst vertraut – auch auf unbekannten Wegen.

…dass ihr euren Lebensweg nach dem ausrichtet, was euch entspricht – nicht nach dem, was andere erwarten.

…dass ihr Sicherheit aus Beziehungen, Werten und innerer Klarheit schöpft.

…dass ihr Freiheit erlebt als inneren Raum.

…dass ihr in Zeiten der Veränderung euer Gleichgewicht findet.

…dass ihr Lust habt auf Zukunft, weil ihr euch als Teil von ihr versteht.

…dass ihr Verantwortung übernehmt – nicht für alles, aber für das, was euch wirklich wichtig ist.

…dass ihr die Welt gestaltet, ohne sie allein tragen zu müssen.

Zum Schluss: Für mich selbst wünsche ich mir:

…dass ich euch begleite, ohne euch festzuhalten.

…dass ich euch zutraue, euren Weg zu gehen – auch wenn ich ihn nicht kenne.

…dass ich Raum halte – in Gedanken, in Gesprächen, im Leben.

…dass ich liebevoll loslasse, wenn die Zeit gekommen ist.

…dass ihr später einmal sagt:

„Ich wurde gesehen. Ich wurde ermutigt. Ich durfte wachsen.“


Es ist ein Geschenk, dass es euch gibt! ❤️

Eure Mama

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4 Antworten

  1. So liebevoll geformte Wünsche , so wortgewählt, zu Tränen gerührt, so innig und tiefherzig man spürt die Wärme. Wünsche die tief berühren und Innerhalten in seinem Selbst .Gedanken die voll Liebe stecken.

  2. Liebe Gunhild,

    das sind so viele wundervolle Wünsche für Deine Kinder! Ich bin sicher, dass sie das zu schätzen wissen.
    Danke, dass Du Teil meiner Blogparade bist – eine große Bereicherung!

    Liebe Grüße
    Danielle

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