Wilde Botanicals #15: Die Nordmanntanne – Weihnachtsbaum und mehr
Sie ist der Star der Weihnachtszeit: Die Nordmanntanne. Die Nordmanntanne, Abies nordmanniana, ist ein Symbol für Standhaftigkeit, Tradition und – ja – auch für den Wandel, den wir im Umgang mit der Natur anstreben sollten.
Botanisches Porträt der Nordmanntanne
• Botanischer Name: Abies nordmanniana
• Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
• Herkunft: Kaukasusregion (Georgien, Türkei, Russland)
• Standort: Hohe Lagen, nährstoffreiche Böden
• Besonderheiten: Lange Haltbarkeit, weiche Nadeln, symmetrischer Wuchs.
Die Nordmanntanne wurde im 19. Jahrhundert vom Botaniker Alexander von Nordmann beschrieben, der ihre beeindruckende Anpassungsfähigkeit und Schönheit erkannte. Heute ist sie der beliebteste Weihnachtsbaum in Europa – doch das hat seinen Preis.
Ein Baum, der Geschichte schreibt
Die Nordmanntanne hat ihren Ursprung in den Bergregionen des Kaukasus, wo sie auf über 2.000 Metern Höhe wächst und extreme Kälte sowie Schnee trotzt. Ihre Reise in unsere Wohnzimmer begann, als ihre weichen, nadelnden Nadeln und der symmetrische Wuchs ihre Konkurrenz – etwa die Fichte – weit hinter sich ließen.
Doch ihre Beliebtheit bringt auch Herausforderungen mit sich: Große Monokulturen, teils mit intensiver Pestizidnutzung, haben die Anzucht zu einer ökologischen Frage gemacht.
Warum die Nordmanntanne uns Aha-Momente schenkt
1. Ihre Nadeln erzählen Geschichten
Die Nadeln der Nordmanntanne sind nicht nur weich und angenehm zu berühren, sie bleiben auch lange grün – ein Grund, warum sie so beliebt ist. Doch diese Langlebigkeit erinnert uns daran, wie wichtig Anpassung und Widerstandskraft in der Natur sind.
2. Herkunft und Transport – Ein weiter Weg
Hast Du gewusst, dass die meisten Nordmanntannen aus Saatgut aus Georgien stammen? Oft wird das Saatgut unter gefährlichen Bedingungen gesammelt, bevor es in Baumschulen zu den Bäumen heranwächst, die später in unseren Wohnzimmern stehen. Ein Grund mehr, über Alternativen oder nachhaltige Bezugsquellen nachzudenken.
3. Ein Baum für die Gemeinschaft
Ihre symmetrische Form macht die Nordmanntanne zum perfekten Mittelpunkt für die Familie – ein Ort, an dem Geschenke ausgepackt werden, Kerzen funkeln und Geschichten erzählt werden. Doch wie können wir diese Tradition ökologischer gestalten?
Nachhaltigkeit und die Nordmanntanne
Wenn Du Dich für eine Nordmanntanne entscheidest, achte auf zertifizierte Anbieter wie Fair Trees oder Robin Wood, die den Anbau nachhaltig gestalten. Alternativ kannst Du auf regionale Baumschulen zurückgreifen, die Topf-Weihnachtsbäume kultivieren – echte Tannen, die nach den Feiertagen weiterleben dürfen.
Wenn die Feiertage vorüber sind, denke an eine sinnvolle Weiterverwendung: Als Mulchmaterial im Garten, als Schutz für Pflanzen oder – wie in Berlin – als Futter für Elefanten im Zoo.
Die Nordmanntanne im Garten
Ja, die Nordmanntanne lässt sich auch im Garten kultivieren! Mit etwas Geduld und Platz kann sie zu einem beeindruckenden Baum heranwachsen. Hier ein paar Tipps:
• Standort: Sonnig bis halbschattig, mit tiefgründigem Boden.
• Pflege: Regelmäßig mulchen und bei Trockenheit gießen.
• Zeit: Eine Nordmanntanne braucht viele Jahre, um ihre volle Größe zu erreichen.
Eine Tanne, die mehr ist als ein Weihnachtsbaum
Die Nordmanntanne ist nicht nur der Liebling der Weihnachtszeit, sondern auch ein Symbol für die Verbindung von Tradition und Natur. Sie erinnert uns daran, dass wir unsere Festtage bewusst gestalten können – mit Respekt für die Umwelt und die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen.
Vielleicht ist es Zeit, den Weihnachtsbaum neu zu denken: nachhaltig, regional und mit dem Wissen, dass jeder Baum eine Geschichte erzählt.
Weiterführende Artikel:
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• Alternative Weihnachtsbäume – Kreative Ideen für einen umweltfreundlichen Ersatz
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Bleib grün.wild.wunderbar,
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