Nistkästen schützen

Blaumeisenküken im Nistkasten
Blaumeisenküken

Nistkästen im Garten sind ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz und bringen Leben in Deinen Garten. Vogelgezwitscher, Küken im Frühling und Schädlingswegnascher. Allerdings bergen Nistkästen auch Risiken: Katzen, Marder, Waschbären sehen die Nester als leichte Beute. Damit Deine gefiederten Gäste sicher brüten können, ist ein effektiver Schutz entscheidend. Heute zeige ich Dir, wie Du Nistkästen gegen Fressfeinde absicherst – mit cleveren Tipps, die sowohl für Mensch als auch Tier praktikabel sind.


Wer sind die häufigsten Fressfeinde?

Auch wenn Nistkästen ein wertvolles Zuhause für Vögel sind, stellen sie eine leichte Beute für verschiedene Fressfeinde dar. Damit Du weißt, gegen wen Du Deine Nistkästen schützen solltest, hier ein Überblick über die häufigsten Angreifer:

Katzen

Katzen sind agile Kletterer und nutzen jede Gelegenheit, um Nester zu plündern. Besonders gefährlich sind sie für bodennahe Nistkästen. Mit ihren scharfen Krallen und geschickten Pfoten können sie leicht durch die Einflugöffnung greifen, um Eier oder Jungvögel herauszuholen.

Tipp: Bringe Nistkästen in ausreichender Höhe an (mindestens 2–3 Meter) und achte darauf, dass die Eingänge wirklich geschützt sind. Sorge dafür, dass Freigänger-Katzen im Frühjahr in der Wohnung bleiben!

Ich habe selber Katzen und bin auf der Suche nach der einen Doku über Katzen, die wir während der Pandemie gesehen haben. Freigängerkatzen fressen 60% der Jungvögel! Jedes Jahr. So weit kann Katzenliebe nicht gehen, dass so viele Vögel geopfert werden!

Marder

Marder sind wahre Akrobaten und überwinden fast jede Barriere. Sie können glatte Wände hochklettern und passen sogar durch kleine Öffnungen. Besonders gefährlich sind sie in der Nacht, wenn die Vögel schlafen und sich kaum wehren können.

Tipp: Verwende Marderschutzmanschetten an Bäumen oder Wänden, um den Zugang zu erschweren.

Waschbären

Waschbären sind neugierige Allesfresser, die immer auf der Suche nach einer schnellen Mahlzeit sind. Die invasiven Kleinbären sind mittlerweile überall vertreten und mischen im Naturhaushalt besorgniserregend mit… egal wie niedlich die Bandidos aussehen. Lies dazu gerne den Artikel der National Geographic Waschbären in Deutschland: Was die invasiven Raubtiere so gefährlich macht. Mit ihren geschickten Pfoten öffnen sie Nistkästen oder vergrößern Eingänge, um an Eier oder Küken zu gelangen. Außerdem sind die Kleinbären sehr geschickte Kletterer: Auch an Regenrinnen machen sie nicht halt. Besonders gefährdet sind Kästen in waldreichen Gegenden.

Tipp: Sichere die Nistkästen mit robusten Materialien wie Holzbeton und ergänze sie mit einer Metall-Lochblende, um die Öffnung zu schützen. Die Marder-, Katzenmanschetten können hier auf helfen. Es gibt viele Anbieter auf dem Markt für diese Abwehrgürtel.

Spechte

Spechte sind toll. Und Spechte haben einen kräftigen Schnabel, um die Einflugöffnung zu vergrößern und an den Inhalt des Nistkastens zu gelangen. Sie richten dabei oft große Schäden an, die den Kasten unbrauchbar machen können. Das gilt auch für sogenannte Insektenhotels und Hausdämmungen.

Tipp: Bringe eine Metall-Lochblende oder ein Spechtschutzgitter an, das den Eingang verstärkt.

Eichhörnchen

Eichhörnchen sind flinke Kletterer, die vor allem auf der Suche nach Nahrung wie Eiern oder Jungvögeln Nistkästen plündern. Sie vergrößern die Eingänge, um an den Inhalt zu gelangen, und beschädigen dabei oft die Kästen.

Tipp: Sichere die Öffnungen mit stabilen Lochblenden und hänge die Kästen an glatten Oberflächen auf.

Wie Du die Gefahr minimierst

totes Meisenküken
totes Meisenküken

Jeder dieser Fressfeinde hat seine eigenen Tricks, um an Nistkästen zu gelangen: Hacken, Reingreifen, Reinklettern… Mit den richtigen Schutzmaßnahmen wie Platzierung, Materialauswahl und zusätzlichen Barrieren kannst Du das Risiko jedoch deutlich verringern. Dein Garten wird so zu einem sicheren Rückzugsort für die Vogelwelt.

So sehen spezifische Schutzmaßnahmen aus:

Nistkasten mit Vorbau schützen

Warum? Ein Vorbau erschwert Katzen und Mardern den Zugang zur Öffnung und ist bei guten Nistkästen eh schon mit dran.

So geht’s: Ein kleines Tunnelstück vor der Einflugöffnung (z. B. aus Holz oder Metall) verlängert den Zugang und macht es schwieriger, hineinzulangen. Gute Nistkästen sind damit ausgestattet.

Metall-Lochblenden anbringen bei Nistkästen aus Holz

Warum? Lochblenden aus Metall schützen die Einflugöffnung vor Vergrößerung durch Spechte und Eichhörnchen. Das gilt natürlich für Nistkästen aus Holz

So geht’s: Wähle eine Blende mit der passenden Größe für den gewünschten Vogel (z. B. 28 mm für Blaumeisen). Schraube oder nagle sie direkt auf die Nistkastenöffnung.

Marderabwehrgürtel einsetzen

Warum? Diese Abwehrgürtel aus Metall oder Kunststoff verhindern, dass Marder den Baum hochklettern.

So geht’s: Befestige die Manschette etwa 1,5 Meter über dem Boden am Baumstamm. Sie sollte mindestens 50 cm hoch sein und den Stamm komplett umschließen.

Spechtschutzgitter verwenden

Warum? Spechtschutzgitter verhindern, dass Spechte die Nistkästen beschädigen.

So geht’s: Befestige ein Gitter aus Metall mit einem Abstand von 5–10 cm vor dem Einflugloch. Der Specht kann nicht nah genug heran, um Schaden anzurichten. Das gleiche gilt auch und besonders für sogenannte Insektenhotels.

Richtiges Material wählen

Warum? Robuste Materialien wie Holzbeton sind langlebig und widerstandsfähig gegen Fressfeinde. Romantisches Holz ist tatsächlich anfällig gegen Regen und Hacken.

Tipp: Holzbeton ist schwerer als Holz, was zusätzliche Stabilität bringt, und hält auch stärkeren Spechtattacken stand.

Zusätzliche Maßnahmen zur Sicherheit

Katzenabwehrmaßnahmen im Garten: Bringe Dornensträucher oder dichte Hecken unterhalb der Nistkästen an, um Katzen fernzuhalten. Dazu zählen unter anderem Sanddorn, Schlehe und Berberitze.

Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe Nistkästen auf Schäden oder Anzeichen von Angriffen. Repariere oder ersetze beschädigte Kästen rechtzeitig.

Mehrere Nistkästen anbieten: Verteile Nistkästen in unterschiedlichen Höhen und Bereichen des Gartens, um die Gefahr zu streuen.

Warum der Schutz von Nistkästen wichtig ist

Mit diesen Maßnahmen ist den Vögeln schon sehr geholfen. Ohne diese verlieren Vögel schnell ihren Mit diesen einfachen Maßnahmen hilfst Du den Vögeln bereits enorm. Ohne Schutz verlieren viele Vogelarten schnell ihren Lebensraum, und jedes zerstörte Nest bedeutet nicht nur den Verlust der Brut, sondern einen weiteren Rückgang der Artenvielfalt.

Dabei sollte immer bedacht werden: Eine Blaumeise hat andere Ansprüche an ihr Nest als eine Schleiereule oder ein Rotkehlchen. Unterschiedliche Arten brauchen unterschiedliche Bedingungen – und das macht es so spannend, einen Garten zu gestalten, der vielen Bedürfnissen gerecht wird.

Ein Garten, der wirklich lebensfreundlich ist, sollte Teil eines vielfältigen Netzwerks aus Strukturen und Biotopen sein. Genau deshalb vertrete ich die Idee naturgemäßer Gärten: Kein Garten ist von der Stange – und ebenso wenig sind es die Vögel, die darin leben.

Wenn Du Dir über die besten Nistkästen Gedanken machst, schau Dir meinen Artikel über Eingangsgrößen und passende Vogelarten an. Denn der richtige Nistkasten ist mehr als nur ein hübsches Accessoire. Er ist ein Schutzraum, ein sicherer Rückzugsort – auch im Winter. Bei Schwegler findest Du Nistkästen von sehr guter Qualität. Sie werden den Ansprüchen der verschiedenen Biotope und Vögeln gerecht. Das ist Werbung aus Überzeugung.

Mit kleinen Anpassungen wie Lochblenden, Schutzgittern, einer durchdachten Platzierung und der richtigen Bepflanzung kannst Du dafür sorgen, dass Dein Garten zu einem sicheren Zuhause für die Vogelwelt wird. Jeder Vogel zählt, und jeder Schritt, den wir unternehmen, macht einen Unterschied!

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