Berlin. Die Stadt der Cafés, der Möglichkeiten, der kreativen Menschen mit ihren Laptops. Ich war vorbereitet. Wirklich! Mantel passend zur Stadt, Laptop geladen, Kopfhörer griffbereit – falls ich irgendwo zwischen Cappuccino decaff und Croissant in den Flow komme.
Aber dann.
Dann lande ich im Tiergarten.

Hier fällt die warme Märzsonne durch die kahlen Äste. Jogger, Gassigänger, eine Tagesmutter schiebt einen Sandkasten voller Kinder vor sich her, Radfahrer. Menschen. Viele Menschen. Der Rasen ist noch vom Winter ausgelaugt und abgelaufen.
Bei mir, keine 20 m vom Hauptweg entfernt, ziehen Kanadagänse über den Teich, Blässhühner schreien und Rotkehlchen und Zaunkönig suchen Plätze für den Nestbau. Dort, wo sich hinter mir ein leises Rascheln bemerkbar macht – und plötzlich eine Waldschnepfe zehn Meter entfernt steht. Magic! Eine Waldschnepfe! Ich wollte so lange schon mal eine in Ruhe betrachten! Im Wald sehe ich sie immer erste, wenn ich fast drüber stolpere und dann ist sie auch schon weggeschwirrt.
Diesmal ist sie wieder weggeschwirrt, weil ich mein Telefon gezückt habe für ein Foto. Das wollte sie nicht. Dafür habe ich ganz deutlich gesehen, wie sie ihren Schnabel fast senkrecht zum Boden trägt. Ein bisschen lustig sieht das ja schon aus.
Cafés gibt es viele. Solche Momente nicht.
Pläne machen – und die Natur entscheidet doch anders
Eigentlich war mein Plan simpel: Ein ruhiger Platz, ein bisschen arbeiten, vielleicht neue Texte schreiben. Natürlich ganz hip in einem Café und warte bis das Frühlingskind fertig ist.
Und dann sitze ich doch wieder auf einem Baumstamm, mitten im Park. Also nicht ganz mitten im Park: Abseits des großen Weges, am Wasser.

Ich liebe diesen Moment, wenn ich merke, dass Natur stärker ist als jede Routine. Dass ich zwar einen Plan hatte, aber die Umgebung mich so sehr einnimmt, dass alles andere in den Hintergrund tritt.
Denn da draußen – zwischen all den Bäumen und dem Rascheln im Laub – passieren Dinge, die kein Café bieten kann:
• Eine Waldschnepfe, die denkt, niemand würde sie sehen – und dann war sie schon wieder weg.
• Kanadagänse, Stockenten und Mandarinenten auf dem Wasser.
• Ein Rotkehlchen, das genau im richtigen Moment durch das Sonnenlicht huscht.
Warum sollte ich das eintauschen gegen das Brummen von Kaffeemaschinen? No way!
Natur beobachten – und trotzdem was schaffen
Ganz untätig war ich ja nicht.
Zwischen Waldschnepfe und Wasservögeln habe ich tatsächlich gearbeitet – oder zumindest Gedanken sortiert. Es ging um Selbstversorgung, um Chaosgärten und um Schnellkompost. Ich glaube, das werden die großen Themen in diesem Jahr.
• Selbstversorgung im Garten – Wie viel kann man wirklich selbst anbauen, ohne dass es zur Belastung wird?
• Chaosgärten – Warum weniger Kontrolle oft mehr bringt als akribische Planung. Und mit weniger Gardenwashing.
• Schnellkompost – Wie du Kompost in vier Monaten nutzen kannst, statt zwei Jahre zu warten.

Die Natur zeigt es ja längst: Alles verwertet sich selbst. Und wenn wir ihr nicht ständig in den Prozess pfuschen, läuft es von ganz allein.
Gartenwissen für alle – ohne Buddeln, aber mit Köpfchen
Vielleicht hast Du nicht das Glück, regelmäßig zwischen Waldschnepfen und Rotkehlchen zu sitzen. Vielleicht hast Du nur einen kleinen Garten oder sogar nur ein paar Pflanzkübel.
Aber: Gartenwissen hilft überall.
👉 Wie Du jetzt Deinen eigenen Schnellkompost anlegen kannst – hier erfährst Du es!
Die Natur wartet nicht auf den perfekten Moment. Weil perfekt gibt es nicht! Sie macht einfach. Und genau das können wir uns abschauen.
Ich sitze noch ein bisschen hier, während sich das Licht im Wasser spiegelt.
Berlin hat tolle Cafés. Aber mein Lieblingsplatz ist und bleibt draußen.